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Referee Felix Zwayer beim Pokalfinale.

© REUTERS

Update

Umstrittene Szenen im DFB-Pokalfinale: Kevin-Prince Boateng lobt "gute Arbeit" von Schiedsrichter Zwayer

Eintracht Frankfurt gewinnt den DFB-Pokal nach mehreren strittigen Situationen. Die Bayern kritisieren Schiedsrichter Felix Zwayer - und den Videobeweis.

Von Katrin Schulze

Nach dem Spiel waren sich alle einig: Das musste ein Elfmeter für den FC Bayern sein. Und trotzdem hatte Schiedsrichter Felix Zwayer nicht auf den Punkt gezeigt. Dass sich die benachteiligten Bayern darüber erzürnten - logisch. „Das ist für mich ein ganz klarer Elfmeter“, sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic. "Im Sechzehner haut er ihm die Füße weg." Er, das ist Kevin-Prince Boateng. Und dass selbst dieser Kevin-Prince Boateng zugibt, Javi Martínez in der Nachspielzeit des DFB-Pokalfinals elfmeterwürdig gefoult zu haben, ist schon bemerkenswert. "Ich treffe ihn ganz klar, das sieht man", sagte Boateng. "Ich dachte ehrlich, er gibt Elfmeter. Wir haben Glück gehabt." Nicht das einzige Mal in diesem Spiel, das die Frankfurter am Samstagabend überraschend 3:1 gewannen.

Die Sensation geriet in der Berliner Pokalnacht fast zur Nebensache, weil die Szene in der vierten Minute der Nachspielzeit interessanter zu sein schien. Wenn alle Beteiligten ein Foul im Strafraum gesehen hatten, warum hat es Schiedsrichter Felix Zwayer dann nicht gesehen? Warum hat er es auch nicht nach Einsicht der Videoaufzeichnungen gesehen? Immerhin ließ Zwayer sich die Bilder am Spielfeldrand extra zeigen, um sicher zu gehen. Es bleibt sein Geheimnis. Felix Zwayer, der als einer von 13 Unparteiischen bei der Fußball-Weltmeisterschaft als Videoschiedsrichter im Einsatz sein wird, wollte sich nach dem Spiel nicht zu seinen Entscheidungen äußern.

Auch das 2:1 war umstritten

Andere wurden sehr viel deutlicher. Bayerns Angreifer Thomas Müller stellte nicht nur den Schiedsrichter, sondern grundsätzlich den Videobeweis in Frage: "Ich verstehe nicht ganz, wieso es diese Einrichtung gibt." Für ihn war die Angelegenheit zu deutlich: "Ich habe es mir noch mal angeschaut, das ist einfach eine klare Geschichte. Er trifft den Ball nicht, sondern zieht durch und trifft den Fuß von Martinez." Selbst Eintracht Frankfurts Trainer Niko Kovac sagte nach dem Spiel: „Da haben wir Glück gehabt, den kann man geben.“

Etwas unklarer, aber ähnlich umstritten war das Tor zum 2:1 für Frankfurt in der 82. Minute. Nach einem langen Pass des Frankfurters Danny da Costa stürmte Ante Rebic auf und davon, überwand die Münchner Verteidiger und Bayern-Torwart Sven Ulreich. Zunächst sah es so aus, als hätte sich Rebic den Ball mit dem Arm vorgelegt, doch dem war nicht so. Das sah auch Schiedsrichter Zwayer, nachdem er sich die Bilder angeschaut hatte.

Strittig jedoch blieb die Situation, die dem Treffer vorausgegangen war - und an der wieder Kevin-Prince Boateng beteiligt war. Weil der Ball vom Arm Boatengs vor die Füße von da Costa fiel, konnte dieser Rebic überhaupt erst bedienen. Offenbar gingen der Referee und sein Videoassistent davon aus, dass ein unabsichtliches Handspiel vorlag. Fraglich ist aber, ob sich Zwayer auch diese Szene noch einmal am Monitor angesehen hat - oder lediglich den Abschluss von Rebic.

Boatengs Schlussfolgerung des Abends lautete jedenfalls: "Der Schiri hat eine gute Arbeit gemacht." Da waren nicht nur die Bayern ganz anderer Meinung. (mit dpa)

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