zum Hauptinhalt
Karl-Heinz Rummenigge, Mitglied Exekutivkomitee der Uefa, spricht während einer Podiumsrunde beim SpoBis-Kongress (Archivbild).

© dpa/David Inderlied

Umstrittene Kuss-Äußerungen: Ex-DFB-Präsident äußert Verständnis für Rummenigge

Ex-DFB-Präsident Reinhard Grindel nimmt Karl-Heinz Rummenigge in Schutz. Er deutet dessen Aussagen als Zeichen der Loyalität. Anders sieht das eine ehemalige Nationalspielerin.

Reinhard Grindel hat Karl-Heinz Rummenigge nach dessen umstrittenen Äußerungen im Kuss-Skandal in Schutz genommen.

„Bei Rummenigge muss man sehen: Der sitzt mit Rubiales im Uefa-Exekutivkomitee. Und der Rummenigge ist ein ganz loyaler Mann. Der ist anständig, durch und durch. Aber er mag nicht öffentlich den Eindruck erwecken, jemandem da was reinzudrücken“, sagte der frühere DFB-Präsident der Deutschen Presse-Agentur.

Der spanische Verbandspräsident Luis Rubiales hatte nach dem gewonnenen WM-Finale die Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst. Rummenigge hatte Verständnis für Rubiales' Verhalten geäußert.

Reinhard Grindel, damaliger DFB-Präsident (Archivbild)

© dpa/Andreas Arnold

„Wenn man Weltmeister wird, ist man emotional. Und was er da gemacht hat, ist – sorry, mit Verlaub – absolut okay“, hatte Rummenigge (67) gesagt. Außerdem sei im Fußball Emotionalität wichtig, man solle die „Kirche im Dorf lassen“.

Das Zeichen, das er mit seiner total missratenen Aussage auch gegenüber den eigenen Spielerinnen gesendet hat, besorgt mich.

Babett Peter, ehemalige Nationalspielerin 

Der 61 Jahre alte Grindel, von 2016 bis 2019 Präsident des DFB, erklärte dazu: „Ich könnte mir vorstellen, dass er das heute anders formulieren würde. Aber ich sehe diese Äußerung mehr als ein Ausdruck von Loyalität gegenüber einem Kollegen, mit dem er zusammen an einem Tisch sitzt, als eine Verharmlosung der Sache selbst.“

Ex-Nationalspielerin Peters zeigt kein Verständnis

„Unangemessen, unnötig und inakzeptabel“, nennt die ehemalige Nationalspielerin Babett Peter die Äußerungen von Rummenigge.

Deutschlands damalige Nationalspielerin Babett Peter sitzt bei einer Pressekonferenz (Archivbild).

© dpa/Carmen Jaspersen

Vor allem „für einen Mann mit seiner Erfahrung und in seiner Rolle, in der er über Jahrzehnte wichtige Funktionen im internationalen Fußball innehatte und noch heute dem Uefa-Exekutivkomitee angehört“, sagte die Olympiasiegerin der „Sport Bild“ vom Mittwoch.

„In seiner Position beim FC Bayern ist er zudem auch ein Repräsentant für eine der besten Frauenfußball-Mannschaften Deutschlands und Europas. Das Zeichen, das er mit seiner total missratenen Aussage auch gegenüber den eigenen Spielerinnen gesendet hat, besorgt mich“, sagte Peter, die 2007 mit Deutschland den WM-Titel geholt hatte.

Rubiales war nach dem Vorfall in Sydney am 20. August vom Weltverband Fifa vorläufig suspendiert worden. Einen Rücktritt lehnt er bislang ab. Erst am Montag hatte der spanische Fußballverband RFEF den 46-Jährigen dazu aufgefordert. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false