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Bald nicht mehr im Eisbären-Trikot unterwegs: Jamie MacQueen (rechts) wird die Berliner verlassen.

© Lisa Ducret/dpa

Umbau bei den Eisbären Berlin: Die halbe Mannschaft muss gehen

Reiner Tisch bei den Eisbären: Bis zu zwölf Spieler müssen gehen, gleichzeitig erhalten vier Profis neue Verträge. Die Trainerfrage ist noch nicht entschieden.

Für die Eisbären Berlin hat die neue Saison schon begonnen. Wurde nach dem Ausscheiden in den Play-offs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) am vergangenen Freitag das Wort Umbruch noch weitgehend vermieden, ist er inzwischen in vollem Gange. Bereits am Dienstag wurde der Abschied von Jens Baxmann verkündet, der verdiente, aber inzwischen nur noch mitlaufende Verteidiger wechselt zur kommenden Saison nach Iserlohn, wo er im Alter von 34 Jahren noch einmal einen neuen DEL-Klub kennen lernen wird. Einen Tag später vermeldeten die Eisbären zwei weitere Personalien: Nachwuchsmann Maximilian Adam verlässt den Klub Richtung Wolfsburg, dafür kommt Nationalstürmer Leonhard Pföderl nach Berlin.

Das allerdings war nur der Vorgeschmack, auf das, was am Donnerstag an Nachrichten folgen sollte. Und womit das Wort Umbruch tatsächlich ziemlich eindrucksvoll beschrieben wird: Sechs weitere Profis erhalten keine neuen Verträge, die Abgänge von Danny Richmond, Mark Cundari, Brendan Ranford und Colin Smith kommen dabei wenig überraschend. Dass Torjäger Jamie MacQueen die Eisbären verlassen würde, war auch ein offenes Geheimnis. Im Falle Micki DuPont fiel den Berlinern die Entscheidung deutlich schwerer, der bald 39-Jährige war einer der zuverlässigsten Spieler in der verkorksten Saison 2018/19. DuPont erhielt dann auch noch einen Extradank für „sieben Saisons Leidenschaft“ von Sportdirektor Stéphane Richer mit auf den Weg.  

Auch mit Daniel Fischbuch planen die Eisbären künftig nicht mehr, obwohl der noch einen Vertrag besitzt. Überzeugen konnte der Angreifer zuletzt aber nicht mehr. Bei Thomas Oppenheimer ist die Zukunft offen. Der langzeitverletzte Stürmer ist vertragslos, ob Klub und Spieler noch einmal zusammenfinden, hängt nicht zuletzt von dessen Gesundheit ab. Gleiches gilt wohl auch für Florian Busch nach dessen jüngster Kopfverletzung. „Er ist auf einem guten Weg, aber es bleibt unsicher“, sagte Richer. Ebenfalls ungeklärt ist, ob Torhüter Kevin Poulin in Berlin bleibt, hier befinde man sich in Verhandlungen mit dessen Agenten.

Zählt man alle sicheren und denkbaren Abgänge zusammen, steht die imposante Zahl von elf bis zwölf Spielern. Aber Profisport ist ein Kommen und Gehen und so konnten die Eisbären am Donnerstag auch die Weiterverpflichtung von Stürmer Austin Ortega und die Vertragsverlängerungen der Nationalverteidiger Jonas Müller und Kai Wissmann bekannt geben. Dazu erhält Talent Fabian Dietz einen Profivertrag. Ortega habe in der kurzen Zeit in Berlin „voll überzeugt“, so Richer und konnte sich so einen mehrjährigen Vertrag verdienen. Bei Müller und Wissmann wäre alles andere als eine weitere Zusammenarbeit unverständlich gewesen.

Bleibt die Trainerfrage, in der nach wie vor Unklarheit herrscht. Hier soll in zwei, drei Wochen eine Entscheidung fallen. Wenn sie es nicht schon ist, denn zufällig endet genau zu dieser Zeit die U-18-WM, bei der der schon seit Monaten gehandelte Serge Aubin für Kanada als Co-Trainer im Einsatz ist. Auch wenn diese Baustelle weiter offen bleibt, so ist zumindest klar, dass der neue Chefcoach noch ein bisschen bei der Kaderplanung mitwirken soll. „Wir wollen noch zwei neue Verteidiger und mindestens zwei Stürmer holen“, sagte Richer. Wen auch immer die Eisbären letztlich verpflichten, seit Donnerstag ist sicher, dass die Mannschaft schon zum Trainingsauftakt der Saison 2019/20 Anfang August mit der aus der abgelaufenen nicht mehr so viel zu tun haben wird. Und das darf nach den enttäuschenden letzten sieben Monaten durchaus als positive Nachricht gelten. 

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