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Marco Sturm soll die deutsche Eishockeynationalmannschaft wieder nach vorne bringen.

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Marco Sturm soll es richten bei der Eishockey-Nationalmannschaft: Trainernovize, Managerhoffnung

Marco Sturm ist der neue starke Mann der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft. Aber ist er auch der Richtige? Als Generalmanager vermutlich schon, als Trainer vielleicht weniger. Ein Kommentar.

Fehlender Mut ist dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) wirklich nicht vorzuwerfen. Marco Sturm, bis vor einem Jahr selbst noch Spieler, in Doppelfunktion zum Generalmanager und Bundestrainer zu machen, birgt Risiken. Aber was blieb dem Verband anderes übrig? Nach den desaströsen Jahren unter Pat Cortina musste dringend ein Neuanfang her. Und Sturm kann dafür der Richtige sein. Jedenfalls als Generalmanager.

Kein Deutscher hat mehr Spiele in der besten Eishockey-Liga der Welt bestritten. Über tausend Mal stand er in der nordamerikanischen NHL auf dem Eis. Zu seiner besten Zeit war er Leistungsträger beim damaligen Topteam San Jose Sharks und reiste trotzdem so oft es ging zur Nationalmannschaft – selbst wenn die nur in der B-Gruppe spielte. Sturm ist einer, der akzeptiert und geachtet wird. Er soll nun vor allem die deutschen NHL-Profis davon überzeugen, nach einer langen Saison auch noch für die Nationalmannschaft aufzulaufen statt in den Urlaub zu gehen.

An dieser Überzeugungskraft fehlte es Vorgänger Cortina. Vor der letzten WM bekam der 22 Absagen. Sturm ist gut vernetzt, kennt viele Leute im Eishockey. Im besten Fall helfen ihm seine Kontakte und sein Name dabei, erfahrene Assistenten zu gewinnen. Die wird der brauchen.

Als Trainer ist Sturm ein Novize, noch nie hat er eine Mannschaft betreut. Zeit um aus Fehlern zu lernen, bekommt er bei der Nationalmannschaft nicht. Im kommenden Jahr steht die Qualifikation für die Olympischen Spiele an, danach folgt 2017 die Heim-WM. Da werden von Sturm erfreuliche Ergebnisse verlangt. Gut für ihn: Schlechter als zuletzt kann es kaum noch werden.

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