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The Special One. Selbiger bleibt José Mourinho auch in Tottenham.

© Nick Potts/dpa

Vor dem ersten Spiel mit Tottenham: Trainer José Mourinho gibt Fehler zu

Mourinho übt Selbstkritik und verrät, in welchem Pyjama er schläft. Kurzfristig braucht er Punkte, langfristig denkt der Titelsammler an Trophäen.

Vor seinem ersten Spiel mit Tottenham Hotspur konnte José Mourinho gar nicht aufhören zu strahlen. Der neue Spurs-Coach, der am Samstag im London-Derby bei West Ham United erstmals auf der Bank sitzen wird, betonte mehrmals, wie sehr er sich auf die Rückkehr an die Seitenlinie und den Job in London freue. „Ich könnte nicht glücklicher sein“, schwärmte er im Interview der Vereinswebsite.

„Und wenn ich nicht so glücklich wäre, wäre ich nicht hier“, sagte Mourinho. Die Zusammenarbeit mit seinem Vorgänger Mauricio Pochettino, der die Spurs in der vergangenen Saison ins Finale der Champions League geführt hatte, war von den Spurs erst am vergangenen Dienstagabend beendet worden.

JM statt MP. Mauricio Pochettino (r.) musste nach dem Absturz auf Platz 14 seinen Platz bei den Spurs räumen.

© Ben Stansall/AFP

Der in der Vergangenheit oft selbstverliebt auftretende Starcoach, der stets genüsslich auf seine Erfolge verwies, gab sich sogar selbstkritisch. Er habe die knapp einjährige Pause zur Selbstanalyse genutzt. „Mir ist klar geworden, dass ich Fehler gemacht habe“, sagte Mourinho auf seiner ersten Pressekonferenz, ohne näher zu erläutern, welche Fehler er meinte. „Ich werde dieselben Fehler nicht noch einmal machen. Ich werde neue Fehler machen, aber nicht dieselben.“

Später war Mourinho bei Sky Sports News wieder ein bisschen der Alte, „the special one“. Rund 700 Textnachrichten mit Gratulationen habe er bekommen. „Ich darf mich hier vielleicht entschuldigen, dass ich 500 davon nicht beantworten konnte“, sagte er und grinste. „Ich habe 700 bekommen, hatte aber nur Zeit, auf 200 zu antworten.“ Über die Glückwünsche, darunter auch eine Nachricht von Manchester-United-Boss Ed Woodward, zeigte er sich überrascht und erfreut. „Das war nett.“

Titelgarant oder Mann von gestern, Glücksgriff oder Risiko? Die Tottenham-Fans sind in Sachen Mourinho gespalten. Ein großer Fanclub sorgte sich in einer öffentlichen Stellungnahme um die Zusammenarbeit zwischen dem autoritären Spurs-Boss Daniel Levy und dem Alphatier Mourinho. Der Coach ist optimistisch. „Ich teile seine Vision“, sagte er, „das war einer der wichtigsten Gründe, um den Job anzunehmen“.

Mourinho spricht vom Titel

Das Ziel ist klar: endlich wieder Trophäen nach Tottenham zu holen. Fürsprecher des Portugiesen verwiesen darauf, dass er bisher mit jedem Club etwas gewonnen hat. Mit Rekordmeister Man United, der ihn im Dezember 2018 beurlaubt hatte, holte er die Europa League und den Ligapokal.

In der Premier League ist die Meisterschaft für den Tabellen-14. zwar kein Thema mehr – Tabellenführer Liverpool hat schon 20 Punkte mehr gesammelt –, „aber wir können sie in der nächsten Saison gewinnen“, sagte Mourinho. „(Ich sage) nicht werden, aber können.“

Der Trainer verriet übrigens auch noch, dass sein Einsatz für Tottenham Hotspur auch beim Schlafengehen nicht endet. „Ich trage den (Tottenham-)Pyjama und schlafe auch darin“, sagte er. „Ich arbeite und schlafe darin, Trainingsanzug oder Pyjama, das verwechselt man irgendwann. So bin ich. Ein Vereinsmann.“ (dpa/Tsp)

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