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Männer im Nahkampf. Trainer Nenad Bjelica (r.) greift Leroy Sané ins Gesicht.

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Trainer des 1. FC Union fiel Bayern-Spieler an: Bjelica muss sich bei Sané entschuldigen – ohne Wenn und Aber

Unions Trainer Nenad Bjelica zeigt nach dem Wischer gegen Leroy Sané zwar Reue, relativiert seine Tat gegen den Bayern-Spieler aber trotzdem noch. Das ist unklug.

Ein Kommentar von Claus Vetter

Wer geschlagen oder besser geschubst hat, der sollte nachher den Schaden aufräumen können, wenn er nicht nachhaltig selbst Schaden davontragen möchte. Zumindest in einer Sportart wie dem Fußball. Nenad Bjelica hat sich im Spiel beim FC Bayern München vergriffen, als der Trainer des 1. FC Union Leroy Sané ins Gesicht wischte, nachdem ihm der Nationalspieler den Ball aus der Hand schlagen wollte.

Bjelica wurde dafür mit der Roten Karte angemessen bestraft und später hat sich der Berliner Trainer auch bei seinen Spielern für sein unkontrolliertes Verhalten entschuldigt. Beim Bayern-Profi hat er sich allerdings nicht entschuldigen wollen. Der Sané komme schließlich auf ihn zu, um ihn zu provozieren, hat Bjelica gesagt.

Übersetzen wir die Szene vom Mittwochabend beim Spiel in der Münchner Arena mal in den Sandkasten. Nenad Bjelica ist Peter und Leroy Sané ist Paul.

Peter sagt: „Ja Papa, ich habe den Paul geschlagen, aber der hat mit vorher auch die Schippe weggenommen.“ Kinder würden vielleicht nicht einsehen, dass es von Größe zeugen könnte, wenn man sich für eine aggressive Reaktionstat entschuldigt. Erwachsene sollten das können.

Am Donnerstag hat nun das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Bjelica nach seiner „Tätlichkeit“ für drei Spiele gesperrt, Union hat dem Urteil zugestimmt. Manchem mag das noch nicht reichen an Strafe, mancher mag sagen, dass Vorgänger Urs Fischer so etwas nicht im Traum passiert wäre. Aber im Rahmen der Regeln ist Bjelica bestraft worden und wer dann eine Strafe abgesessen hat, der darf auch weitermachen, wenn der Arbeitgeber nichts dagegen hat.

Ganz groß wäre von Nenad Bjelica allerdings, wenn er sich nun nicht allein auf das Abbrummen der Strafe beschränken würde, sondern sich auch bei Leroy Sané entschuldigen würde. Ohne Wenn und Aber. Da könnte er wachsen, der Trainer des 1. FC Union. 

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