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Kommentar: Thailand strickt für den Titel

Vor dem deutschen Champions-League-Finale duellieren sich bereits die Fans. Anhänger des FC Bayern stricken an einem überdimensionalen Fanschal. Auf dem höchsten Berg in Europa platzieren Fans von Borussia Dortmund die BVB-Flagge.

Knapp einen Kilometer misst er schon, der „Schal des Südens“. Ein Radiosender hatte die Fans des FC Bayern aufgerufen, daran mitzustricken und ihre Teile ans Münchner Fachgeschäft Strickeria zu senden. In Deutschland, der Schweiz, Österreich und Thailand (!) wurde am längsten Fanschal mitgeschuftet, bis die Strickliesel glühte, damit es am Ende nicht wieder lange Bayerngesichter gibt. Auch der BVB will Europas Fußballgipfel besteigen. Ein Dortmunder Fan kletterte dafür auf Europas höchsten Berg, den Elbrus im Kaukasus. 2012 stand er schon auf dem Ararat in der Türkei und hisste die BVB-Flagge. Der BVB gewann das Double.

Dagegen müsste der FC Bayern schon die Huber-Buam in die Wand schicken, die Speedkletterer könnten bis Samstagabend noch den Mount Everest besteigen. Wahrscheinlich würde auch das nicht reichen, denn die WAZ hat erstaunliche Parallelen zwischen 1997, dem Jahr des bisher einzigen schwarz-gelben Champions-League-Siegs und 2013 herausgefunden: Beide Male starben bedeutende Ladies in England: Lady Di und die „Eiserne Lady“ Margaret Thatcher. Und in beiden Jahren bekam Bulgarien einen neuen Ministerpräsidenten. Allerdings haben Chronisten auch herausgefunden, dass ausgerechnet in den Jahren 1974, 1975, 1976 und 2001 in China ein Sack Reis umgefallen ist. In diesen Jahren wurde der FC Bayern auch Champions-League-Sieger.

Statt all des Irrsinns sollten die Fans sich ein Beispiel an Gastgeber England nehmen. Vor allem an Sir Peter Ustinov, der einmal gesagt hat: Ich bin nicht abergläubisch, das bringt Unglück.

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