zum Hauptinhalt

Sport: Sturm und Stürze

Eishockey-Team bereitet sich auf World Cup vor

Marco Sturm muss lachen. „Ja, ich glaube schon, dass es ein paar kleine Malheure geben wird“, sagt der Kapitän der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft. „Die Umstellung auf die kleine Eisfläche ist eine schwierige Sache.“ Am heutigen Sonntag (Kölnarena, 15 Uhr) heißt der Gegner der deutschen Mannschaft Russland – gespielt wird nach Regeln der National Hockey League (NHL) und wie in Nordamerika auf kleiner Eisfläche, denn die Partie dient der Vorbereitung auf den World Cup of Hockey. „Das Spiel ist viel schneller und körperbetonter“, sagt Sturm. Natürlich seien die Russen im Vorteil. Fast alle ihrer Profis sind in der NHL engagiert.

Wie Marco Sturm, der schon seit sieben Jahren in der NHL für die San José Sharks stürmt. In 530 Spielen gelangen dem 25-Jährigen Bayern 257 Scorerpunkte. Neben Sturm spielen mit Olaf Kölzig, Jochen Hecht, Christian Ehrhoff, Marcel Goc, Dennis Seidenberg und Christoph Schubert immerhin sechs weitere Mitglieder des deutschen Teams in Nordamerika. „Wir helfen den anderen natürlich, so gut wir können“, sagt Sturm, der einen komplizierten Wadenbein vollständig auskuriert hat.

Nur vier Trainingseinheiten in der Kölnarena konnte die deutsche Auswahl mit dem Interims-Bundestrainer Franz Reindl vor dem Russland-Spiel absolvieren können. Es habe „schon ein paar Stürze“ gegeben, berichtet Sturm. „Die Laufwege sind anders, ein paar Spieler haben die rote Linie vergessen.“ Beim World Cup gilt das in Europa längst abgeschaffte Mittellinienabseits. „Aber wir schaffen das schon. Es ist interessant und teilweise auch sehr lustig.“ Und wieder lacht er. Auch Reindls Worte klingen zuversichtlich. Der 49-jährige, der sein Amt im Oktober an Greg Poss übergeben wird, sagt: „Die Russen hatten zuletzt Probleme mit dem Kollektiv. Wir sind gut besetzt und können kreativ spielen. Wir werden uns mit Sicherheit nicht verstecken.“ Wie sich die Zeiten geändert haben. Vorgänger Hans Zach, der nach der enttäuschenden WM in Tschechien zurücktrat, sah sein Team stets als krassen Außenseiter.

Die deutsche Auswahl wird zwei weitere Testspiele – gegen Tschechien am Mittwoch (19.30 Uhr, Kölnarena) und am Donnerstag in Helsinki gegen Finnland – bestreiten. Das World-Cup-Turnier beginnt am 31. August in Stockholm mit einer Partie gegen Schweden. „Man kann den World Cup mit den Olympischen Spielen vergleichen“, sagt Marco Sturm, „die Stars sind alle dabei.“

Christiane Mitatselis[Köln]

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false