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Aufgegeben. Paco Alcacer wurde in Dortmund letztlich nicht glücklich.

© Leon Kuegeler/Reuters

Stürmer verlässt Borussia Dortmund: Paco Alcacer ist beim BVB an sich selbst gescheitert

Am Donnerstag hat Paco Alcacer Dortmund verlassen, weg war er aber eigentlich schon vorher. Weil er sich nicht hinten anstellen wollte. Ein Kommentar.

Es mutet schon kurios an, dass der bis zu Beginn der Rückrunde in der Bundesliga effizienteste Stürmer der vergangenen eineinhalb Jahre in eben dieser Liga nicht mehr gebraucht wird. 23 Tore in 37 Bundesliga-Spielen erzielte Paco Alcacer für Borussia Dortmund. Am Donnerstag hat er den Verein Richtung Villarreal verlassen, weg war er aber eigentlich schon vorher. Und das hat nichts mit Erling Haaland zu tun. Alcacer scheiterte in Dortmund vor allem an sich selbst.

Noch zu Beginn dieser Saison war alles in bester Ordnung für den 26-jährigen Spanier. Nach den Leistungen der vergangenen Spielzeit hätten ihm nicht wenige Fans am liebsten eine Statue gebaut, in den ersten vier Spielen traf Alcacer gleich wieder fünfmal. Hätte jemand gesagt, dass sein 1:0 gegen Bayer Leverkusen Mitte September sein letztes Ligator für den BVB sein sollte – er wäre für verrückt erklärt worden.

Was folgte? Anhaltende Achillessehnenprobleme, die ihn zu einer für diese Art von Verletzung quälend langen Zwangspause nötigten. Es war der Anfang vom Ende der Liebesbeziehung zwischen Alcacer und Borussia Dortmund.

Denn Alcacer wurde zwar wieder fit, kam aber mit seiner Jokerrolle nicht zurecht. Die hatte er zwar schon die meiste Zeit in der Vorsaison inne, doch hatte er sich den Stammplatz in der Sommervorbereitung erarbeitet und mit besagten Treffern zu Saisonbeginn mehr als verdient. Sich nun wieder, auch systembedingt, hinten anstellen zu müssen – das konnte und wollte Alcacer nicht mehr. Er wurde zunehmend unzufriedener.

Alcacer fehlte der unbedingte Wille

Nachdem ihn eine Knieverletzung nochmals zurückwarf, änderte sich an seiner Einstellung auch zum Ende der Hinrunde nichts mehr. Die Dortmunder holten ohne sein Zutun 16 von 21 möglichen Punkten, Alcacer wurde verzichtbar. Das, gepaart mit seinem nicht unbedingten Willen um seinen verlorenen Stammplatz zu kämpfen – der ihm aus seiner Sicht zustand –, führte schließlich zum Bruch.

Lucien Favre ließ ihn auch in der Wintervorbereitung meist außen vor, im Wissen, dass alsbald mit Haaland ein ganz anderer Stürmertyp zur Verfügung stehen wird. Spuren hat Alcacer trotzdem hinterlassen. Emotionen sind es, für die er bei den Fans sorgte und die diese ihm so bald nicht vergessen werden. Doch Emotionen waren auch der Grund, warum er sich in Dortmund letztlich nicht dauerhaft durchsetzen konnte.

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