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Die Wolfsburgerin Ewa Pajor traf gegen SKN St. Pölten doppelt.

© imago images / Darius Simka

Standortbestimmung in der Fußball-Bundesliga: Im Topspiel empfangen die Wolfsburgerinnen den FC Bayern München

Bereits am vierten Spieltag der Bundesliga geht es um viel in Sachen Titelkampf. Wolfsburg liegt mit zwei Punkten vor Bayern und möchte dominant auftreten.

Es gibt Spiele, an die erinnert man sich als Fußballerin nicht gern zurück. Die 0:6-Niederlage der Bayern- Frauen im April diesen Jahres in Wolfsburg dürfte ein solches Spiel sein. Durch den Sieg kurz vor Saisonende ebnete der VfL den Weg zur siebten deutschen Meisterschaft in der Vereinsgeschichte. Für die Münchnerinnen blieb nur Platz zwei.

Nun bekommt Bayern im Spiel der Spiele in der Bundesliga der Frauen die Chance, sich zu revanchieren. Am Sonntag empfangen die Wolfsburgerinnen den wohl einzig ernsthaften Titelkonkurrenten. Das Spiel wird in der großen VfL-Arena (14 Uhr, Magenta) stattfinden. Für das Spiel sind aktuell schon rund 18.000 Tickets verkauft.

Beide Teams sind ergebnistechnisch gut in die Saison gestartet und konnten unter der Woche jeweils die ersten Spiele in der Gruppenphase der Champions League für sich entscheiden. In der Liga sind sowohl Wolfsburg als auch Bayern, wenig überraschend, bislang ungeschlagen. München ließ jedoch im Auftaktspiel der Bundesliga bei Eintracht Frankfurt zwei Punkte liegen und rangiert daher auf dem zweiten Tabellenplatz hinter Wolfsburg.

In der Liga herrscht schon lange nur noch ein Zweikampf zwischen Bayern und Wolfsburg, die in den letzten 13 Jahren die Meisterschaft unter sich ausmachten. Dass das Duell der beiden Topteams am Sonntag ähnlich deutlich ausgehen wird wie im letzten Aufeinandertreffen, ist allerdings nicht zu erwarten. Was nämlich nicht vergessen werden darf, ist der Umstand, dass die Bayern beim letzten Duell aufgrund mehrerer Coronainfektionen stark ersatzgeschwächt antreten mussten.

Waßmuth und Lohmann verletzten sich in der Champions League

Dieses Mal hat es mit Felicitas Rauch eine Wolfsburgerin getroffen, die positiv getestet wurde. Außerdem wird Tabea Waßmuth fehlen aufgrund einer Muskelverletzung, die sich die Nationalspielerin am Donnerstag beim 4:0-Sieg gegen SKN St. Pölten in der Champions League zuzog. Für die Ex-Münchnerin Marina Hegering kommt ein Einsatz ebenfalls zu früh. Doch auch Bayern muss mit Giulia Gwinn (Kreuzbandriss) und Sydney Lohmann, die aufgrund einer Knieverletzung mehrere Wochen ausfallen wird, einige Rückschläge wegstecken.

Wolfsburg wird uns angreifen wollen, wir werden mehr verteidigen müssen.

Bayern-Trainer Alexander Straus

Durch den Ausfall von Gwinn musste Bayern-Coach Alexander Straus bereits früh in der Saison sein System umstellen und lässt nun anstatt einer Dreierkette wieder mit vier Akteurinnen hinten spielen. Das gelingt den Bayern bisher ganz gut, in der laufenden Saison sind die Münchnerinnen noch ohne Gegentor geblieben. Nach vorne hapert es aber noch ein wenig laut Nationalspielerin Linda Dallmann, die bisher mit drei Treffern und drei Vorlagen in acht Spielen eine starke Saison spielt. „Wir haben es uns selbst wieder schwer gemacht“, so Dallmann nach dem knappen 2:1-Erfolg in der Champions League gegen den FC Rosengård. „Von den Spielanteilen hätte das Ergebnis höher ausfallen müssen.“

Auch Straus sieht bei seinem Team in Sachen Effizienz noch Luft nach oben, zeigte sich aber zufrieden mit dem dominanten Auftritt seiner Spielerinnen. Gegen Wolfsburg erwartet der Trainer aber eine andere Spielweise seines Teams mit weniger Ballbesitz und Spielkontrolle. „Wolfsburg wird uns angreifen wollen, wir werden mehr verteidigen müssen. Darauf sind wir vorbereitet.“

Wolfsburg-Trainer Tommy Stroot dagegen kann den kommenden Gegner aus München noch nicht wirklich einschätzen: „Man weiß vorher nie, was einen erwartet. Wie es Bayern final angehen wird, sehen wir erst, wenn das Spiel angepfiffen ist.“ Dabei wird er sich auf seinen Sturm um Kapitänin Alexandra Popp und Ewa Pajor verlassen können. Während Pajor in sechs Spielen (wettbewerbsübergreifend) sieben Mal traf, erzielte Popp in fünf Spielen bereits sechs Tore.

So geht es bereits früh in der Saison um viel im Titelkampf. Angesichts der Dominanz beider Teams in der Liga womöglich gar um sehr viel.

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