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Gerd Müller und Eusebio mit dem Silbernen bzw. Goldenen Schuh für die besten Torschützen Europas der Saison 1972/73.

© imago images/WEREK

Tagesspiegel Plus

Lederschuhe oder vegane Schuhe?: „Wer auf Qualität und Nachhaltigkeit setzt, sollte sich das zweimal überlegen“

Thomas Heinen gehört die letzte große Gerberei für Oberleder. Früher hat seine Firma für namhafte Sportartikelhersteller produziert. Nun setzen diese fast nur noch auf Kunststoff.

Thomas Heinen, einer der größten Erfolge des deutschen Fußballs ist mit Ihrem Unternehmen verknüpft...
Sie meinen die Weltmeisterschaft 1974? Die Fußballschuhe von Gerd Müller und den anderen. Ja, das war alles von uns. Fußballschuhe waren zu der Zeit alle aus Leder, es gab noch nicht die Ersatzmaterialien wie heute.

Also erzielte Gerd Müller das Siegtor zum WM-Titel mit Schuhen von Leder Heinen?
Ja, das Leder war von uns, aber die Fußballschuhe waren natürlich von Adidas. Wir sind ein alteingesessenes Familienunternehmen in vierter Generation. Mein Urgroßvater hat es 1891 gegründet - am Niederrhein, denn Gerber brauchen viel Wasser und in der Region gab es schon früher viel Wasser. Von Tag eins an haben wir Oberleder gemacht, das ist auch heute noch unser Kerngeschäft. In der Generation meines Vaters waren wir der Hauptlieferant für Adidas, für die ganzen Serien wie „Trimm Trap“ oder „Samba“ in den Siebziger- und Achtzigerjahren. Wir hatten damals einen Vertreter in Bayern, der mit der Familie Dassler eng verbunden war. Da fuhren wir zweimal im Jahr zu einem Gespräch mit einem Vertreter in Herzogenaurach und da ging es dann darum, wie viel wir produzieren können.

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