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Brasiliens Stürmer Neymar feiert sein Tor.

© AFP/Gabriel Bouys

Spiel gegen Costa Rica: Brasilien schafft nochmal die Wende

Neunzig Minuten ringt Brasiliens Nationalmannschaft mit abwehrstarken Costa-Ricanern. Erst kurz vor Abpfiff erspielen sie sich mit zwei schnellen Toren ihren ersten Sieg in dieser WM.

Noch ein Versuch, vielleicht ist es der letzte. Es läuft die erste Minute der Nachspielzeit. Der spät eingewechselte Roberto Firmino legt ab auf Gabriel Jesus, dem verspringt der Ball, direkt auf den Fuß seines Kollegen Philippe Coutinho und dann dürfen die Brasilianer doch noch jubeln. Coutinho, der Mann vom FC Barcelona, erzielt spät das erlösende Führungstor, dem Neymar noch später sogar noch einen zweiten Treffer folgen lässt. 2:0 heißt es am Ende für Brasilien gegen Costa Rica.

90 Minuten lang war der WM-Favorit an diesem kühlen Sommertag in St. Petersburg angerannt. 90 Minuten, in denen es reichlich Torchancen gab und einen bereits gepfiffenen Elfmeter, den der Schiedsrichter allerdings nach Inaugenscheinnahme des Videobeweises zurücknahm.

Die tapfer verteidigenden Costa-Ricaner zeigten nur am Anfang ein wenig Bereitschaft zum Mitspielen. Da hatten sie sogar die erste ganz große Torchance. Von der rechten Seite flankte Cristian Gamboa in die Mitte, direkt auf den Fuß von Celso Borges, der zwar bedrängt, aber aus sehr verführerischer Position an den Ball kam – und ihn weit am linken Pfosten vorbeischob.

Neymar hielt sich zunächst auffallend zurück, verweilte oft auf dem linken Flügel, wo er immer wieder hart attackiert wurde. So furchtbar viel fiel ihm und seinen Kollegen gegen die tief stehenden Costa-Ricaner nicht ein. Als Gabriel Jesus den Ball dann endlich doch ins Tor jagte und die brasilianischen Fans begeistert aufschrien, wurden sie von Schiedsrichter Björn Kuipers schnell wieder zurückgepfiffen.

Der Stürmer von Manchester City hatte sich nach Marcelos verunglücktem Schuss deutlich im Abseits befunden. Kurz darauf war Neymar durch, diesmal lag die Führung wirklich in der Luft, aber er hatte sich den Ball einen Tick zu weit vorgelegt und fand keinen Weg vorbei am Torhüter Keylor Navas.

Neymar liegt am Boden

Der Druck wurde stärker, das Bemühen der Costa-Ricaner um eigene Angriffe seltener. Dieser Zuwachs an optischer Überlegenheit zeitigte jedoch keinen an Ideenreichtum. Neymar narrte im Strafraum zwei Gegner, aber seine Flanke landete im Irgendwo. Er ging oft und ein bisschen zu leicht zu Boden, was beim Schiedsrichter keine Zustimmung fand. Immer wieder gab es leise Pfiffe aus dem Publikum.

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Zur zweiten Halbzeit kam Douglas Costa für den glücklosen Willian, und die Brasilianer zogen das Tempo weiter an. Gabriel Jesus köpfte an die Latte, kurz darauf schoss Coutinho knapp vorbei. Als nächster war Neymar an der Reihe, Navas parierte seinen schlampigen Versuch, auch Coutinho fehlte die Präzision im Abschluss. Abermals Neymar zirkelte den Ball hauchzart neben den rechen Pfosten.

Zehn Minuten vor Schluss hatte Kuipers nach einem leichten Kontakt zwischen Giancarlo Gonzalez und Neymar schon auf Elfmeter entschieden, änderte seine Meinung aber nach Betrachtung der Videobilder. Brasilien stürmte und verzweifelte. Bis Coutinho dann in der Nachspielzeit doch noch traf und auch Neymar endlich sein Erfolgserlebnis bekam, nach schöner Vorarbeit von Costa. Da lief schon die siebte Minute der Nachspielzeit.

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