zum Hauptinhalt
Wie in Portugal steht am Ende meist Lewis Hamilton ganz oben auf dem Treppchen.

© IMAGO / Motorsport Images

Spannung in der Formel 1: Flotte Worte, fade Fahrten

Wirklich aufregend ist die Formel 1 an der Spitze nicht. Auch dann nicht, wenn Spannung herbeigeredet wird. Ein Kommentar.

Formel 1? Richtig, das ist Lewis Hamilton. Der Brite gewinnt gefühlt immer in der Klasse des Motorsports, die sich gern auch selbst mit dem Signet einer „Königsklasse“ belegt. Tatsächlich hat Hamilton seit 2017 relativ ungestört immer am Ende der Saison triumphiert, zum Teil schon Wochen davor, weil sein Vorsprung so groß war. Wenn im Sport der Sieger von vornherein feststeht, ist das natürlich der Spannung und dem öffentlichen Interesse abträglich.

Und einen ordentlichen Abstiegskampf als Ersatz-Hauptschauplatz, wie in der Fußball-Bundesliga gern genommen, weil der Meister da ja auch immer von vornherein feststeht, den gibt es in der Formel 1 nicht. Also muss die Spannung schon herbei geredet werden und das passiert in dieser Saison und speziell vorm Grand-Prix-Wochenende von Barcelona: Da kündigt Max Verstappen an, dass er „zurückschlagen werde“.

Verstappen will in dieser Saison um den Titel mitfahren, und sieht sich erstmals in der Lage, nachhaltig mit Branchenprimus Mercedes und seinem Dauersiegerpiloten zu konkurrieren. Und der Lewis Hamilton hat auch schon gesagt, dass er die Kämpfe mit dem Herausforderer „genieße“ und es toll sei, den „Max“ in dieser Form zu sehen. Das hört sich entspannt an und ist in etwa so zu werten, als würde der FC Bayern seinem „Verfolger“ RB Leipzig für dessen hoffnungslosen Kampf im Anrennen loben. So nach dem Motto: „Wenn ihr so weitermacht, verliert ihr nächste Saison nur noch 0:1 gegen uns.“

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herrunterladen können]

Klar, die Saison in der Formel 1 ist noch sehr jung. Vor dem vierten Saisonlauf liegt der Titelverteidiger mit 2:1-Siegen und acht WM-Punkten Vorsprung in der Gesamtwertung vor dem Red-Bull-Piloten. Aber seien wir ehrlich, Hamiltons schneller Untergang ist unwahrscheinlich. Nico Rosberg, letzter Weltmeister vor dem Briten, sagt denn auch, dass er den klar vorne sehe. Verstappen mache einfach noch zu viele Fehler. Schade eigentlich um die Spannung.

Lewis Hamilton hat die jüngsten vier Rennen von Barcelona übrigens gewonnen. Nur ein Erfolg fehlt ihm noch, um auch in Katalonien mit Rekordsieger Michael Schumacher gleichzuziehen. Ob er das schaffen kann? Es wird spannend.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false