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Lass dich drücken: HSV-Trainer Bruno Labbadia bedankt sich auf seine Weise beim doppelten Torschützen Pierre-Michel Lasogga

© rtr

3:2-Sieg gegen den FC Augsburg: So was hat der Hamburger SV lange nicht gesehen

Pierre-Michel Lasogga trifft doppelt beim 3:2-Sieg gegen Augsburg und macht dem Hamburger SV wieder Mut im Kampf um die Bundesliga-Zugehörigkeit.

Am Samstagnachmittag ist die Hoffnung zurückgekehrt nach Hamburg. In der ersten Heimpartie unter dem neuen Trainer Bruno Labbadia erkämpfte sich der Hamburger SV gegen den FC Augsburg den ersten Sieg in der Bundesliga seit dem 7. Februar. Zwei Tore von Pierre-Michel Lasogga und eins von Ivica Olic sicherten bei Gegentoren von Tobias Werner und Raul Bobadilla den Erfolg. Der Kräfte zehrende Sieg in einer aufregenden Partie, die allenthalben als „letzte Chance“ bezeichnet wurde, lässt dem HSV vier Spieltage vor Schluss wieder die Möglichkeit, den ersten Bundesligaabstieg der Vereinsgeschichte doch noch zu verhindern. Der FC Augsburg dagegen konnte im Kampf um die Europacupplätze den Schalker Patzer vom Freitagabend nicht ausnutzen.
Labbadia hatte überraschend auf Petr Jiracek verzichtet und stattdessen Ivo Ilicevic für den gelbgesperrten Lewis Holtby spielen lassen. In einer offensiven Dreier-Reihe lief Ilicevic neben Zoltan Stieber und Olic auf. Hinten kehrte Johan Djourou nach seiner Sperre zurück; Cleber fehlte verletzt. Der gesperrte Valon Behrami wurde durch Gojko Kacar ersetzt. Wie in der gesamten Rückrunde also jede Menge Umbau beim HSV – diesmal allerdings nicht zum Nachteil.

Lange nicht mehr zu sehen: Der HSV war kampfstark, engagiert, passsicher und torgefährlich

Denn die ersten 20 Minuten waren Minuten, wie es sie seit langem nicht mehr zu sehen gab in Hamburg. Kampfstark und engagiert, passsicher und torgefährlich trat der HSV gegen offenbar überraschte Augsburger auf und lag nach 19 Minuten 2:0 in Führung – zwei Chancen Lasoggas hätten den Zwischenstand sogar noch höher schrauben können. Die Partie begann nach Maß für die Hamburger, weil der FCA den Anfang regelrecht verschlief. Heiko Westermanns Vorlage nutzte in der 11. Minute Zoltan Stieber, dessen Schuss von Olic derart abgelenkt wurde, dass er ins Tor rollte. Sechs Partien ohne Hamburger Tor hatte es zuvor gegeben; der letzte Treffer war beim 1:2 in Frankfurt am 28. Februar gefallen. Es war mithin Olics erster Treffer, seit ihn der HSV im Januar vom VfL Wolfsburg gekauft hatte.

"Niemals Zweite Liga": Die HSV-Fans waren endlich mal wieder zufrieden

Befreit von dieser Last, legte der HSV sogar einen zweiten Treffer nach: Matthias Ostrzoleks Flanke fand Pierre-Michel Lasogga, der köpfte aus wenigen Metern einen Aufsetzer zur 2:0-Führung ein. Augsburgs Ragnar Klavan hatte sich verschätzt. „Niemals Zweite Liga“, dröhnte es durch die Arena. Die Hamburger Fans waren endlich einmal wieder zufrieden mit ihren Spielern. Und Augsburg zeigte zunächst sein Auswärtsgesicht – die vergangenen vier Partien in der Fremde hat Trainer Markus Weinzierls Team alle verloren.

Nach dem 2:1 kehrte die Verunsicherung zurück zum Hamburger SV

Doch das Gefühl der Hamburger Überlegenheit war trügerisch. Der FCA legte den Schalter um, griff früher an – und war sofort im Spiel. Als in der 24. Minute die ganze Hamburger Abwehr nach Tobias Werners Freistoßflanke schlief, konnte Raul Bobadilla ungehindert einköpfen. Das 2:1, sein neuntes Saisontor, war gleichbedeutend mit großer Verunsicherung seitens des HSV. Es begann viel zu früh ein wilder Kampf um den kleinen Vorsprung, während Augsburg nun zeigte, warum es um die Qualifikation für die Europa League kämpft. Der FCA schnürte die Hamburger noch vor der Pause ein, und der HSV hatte Glück, dass Schiedsrichter Tobias Welz bei zwei Szenen gegen Bobadilla auf den Elfmeterpfiff verzichtete. Trotzdem gab es freundlichen Applaus auf dem Weg in die Kabine. Im zweiten Durchgang ließ der HSV den Gegner kommen und wartete auf Konter. Einen solchen hätte der agile Ilicevic beinahe zum 3:1 genutzt, doch seinen Kopfball nach Lasoggas schöner Flanke wehrte Marwin Hitz in der 65. Minute ab. Der HSV machte seine Sache eigentlich ganz gut, verpasste aber zunächst den erleichternden dritten Treffer – und musste in der 69. Minute den Ausgleich durch Tobias Werner nach einem Konter hinnehmen. Abermals Lasogga gelang im Gegenzug das 3:2. Der Rest war eine Hamburger Nervenschlacht.

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