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Einmal ohne alle. Die Bundesliga-Geisterspiele beginnen am 16. Mai.

© Imago/Norbert Schmidt

Alles, was man zum Neustart wissen muss: So geht es jetzt ab 16. Mai in der Fußball-Bundesliga weiter

Die Bundesliga-Saison wird mit dem 26. Spieltag fortgesetzt. Doch was passiert bei einer Häufung von Coronavirus-Fällen? Fragen und Antworten.

Es wird wieder soweit sein: Zwei Monate nach der Einstellung des Spielbetriebs wegen der Coronavirus-Pandemie geht es nach der Freigabe der Politik nun am 16. Mai weiter. Das haben die 36 Profivereine auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) am Donnerstag beschlossen.

Doch die genauen Umstände sind dann doch etwas komplizierter. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Was sprach für den schnellen Neustart am 16. Mai?

DFL-Boss Christian Seifert hatte stets betont, man werde „am Tag X“ bereit sein, wenn die Erlaubnis der Politik komme. Daher hatte sich das DFL-Präsidium am Mittwochabend sogar vorschnell auf den 15. Mai als Starttermin festgelegt. Am Donnerstag ruderte die Liga dann zurück, weil die Politik ihre Freigabe erst für die „zweite Mai-Hälfte“ erteilt hatte.

Mit dem Neustart zum frühestmöglichen Zeitpunkt bleibt die Liga ein Stück flexibler, die Saison wie erhofft bis zum 30. Juni abzuschließen. Diese Flexibilität sei auch für den Fall von Neuansetzungen wegen möglicher Coronavirus-Fälle wichtig, sagte Seifert. Die Bedenken von Klubs, die eine längere Vorbereitungszeit gefordert hatten, setzten sich nicht durch.

Vor allem Werder Bremen und der 1. FSV Mainz 05 hatten dafür plädiert. „Wir akzeptieren die Entscheidung des DFL-Präsidiums selbstverständlich, hätten uns allerdings insbesondere aus Gründen der Wettbewerbsintegrität einen etwas späteren Start gewünscht“, sagte Bremens Geschäftsführer Frank Baumann bei „deichstube.de“. Kontroverse Diskussionen zum Starttermin habe es laut Seifert am Donnerstag nicht mehr gegeben.

Wie geht es weiter und wann endet die Saison?

Die Bundesliga steigt mit dem 26. Spieltag wieder ein. Allerdings gibt es zum Auftakt keine Partie am Freitagabend. Am Samstag, 16. Mai, finden fünf Partien um 15.30 Uhr statt, darunter das Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04.

Hertha BSC tritt dann um 15.30 Uhr im ersten Spiel des neuen Trainers Bruno Labbadia in Hoffenheim an. Der 1. FC Union empfängt am Sonntag um 18 Uhr den Meister FC Bayern München.

Der erste Spieltag endet am Montagabend (20.30 Uhr) mit der Begegnung zwischen Werder Bremen und Bayer Leverkusen. Damit trage die DFL auch der Tatsache Rechnung, dass Werder Bremen als einer der letzten Clubs mit dem Teamtraining beginnen konnte, sagte DFL-Boss Christian Seifert.

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Der 26. Spieltag auf einen Blick

  • Borussia Dortmund - FC Schalke 04
  • RB Leipzig - SC Freiburg
  • 1899 Hoffenheim - Hertha BSC
  • Fortuna Düsseldorf - SC Paderborn 07
  • FC Augsburg - VfL Wolfsburg 15.30 (alle Sa., 15.30 Uhr)
  • Eintracht Frankfurt - Bor. Mönchengladbach (Sa., 18.30 Uhr)
  • 1. FC Köln - FSV Mainz 05 (So., 15.30 Uhr)
  • 1. FC Union Berlin - Bayern München (So., 18 Uhr)
  • Werder Bremen - Bayer Leverkusen (Mo., 20.30 Uhr)

Der letzte Spieltag ist in Bundesliga für den 27. und in der 2. Liga für den 28. Juni angesetzt. Auch eine Relegation zwischen Erster und Zweiter Liga soll es danach noch geben.

Wo werden die Geisterspiele im Fernsehen zu sehen sein?

Die Liverechte liegen beim Pay-TV-Sender Sky, der erleichtert auf die Nachricht von der Saison-Fortsetzung reagierte. Der größte Geldgeber der Liga zeigt die Konferenz-Schalten der 1. Liga am Samstag und der 2. Liga am Sonntag an den ersten beiden Spieltagen auf seinem frei zugänglichen Kanal Sky Sport News HD zu zeigen.

Ein generelles Live-Angebot der 163 ausstehenden Spiele in der 1. und 2. Liga im Free-TV – ARD und ZDF berichten wie gewohnt in Zusammenfassungen – dürfte es aber nicht geben.

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Spannend ist auch die Frage, ob Dazn die noch vorgesehenen 14 Live-Spiele zeigen darf. Der kostenpflichtige Streamingdienst hat für diese und die nächste Saison eine Sublizenz von Eurosport erworben. Da Eurosport aber keine Vorauszahlung für die letzte Rate an die DFL geleistet haben soll, könnte Dazn außen vor bleiben.

Wie sollen die Quarantäne-Bedingungen umgesetzt werden?

Bevor es losgeht, sollen die Mannschaften laut DFL-Hygienekonzept sieben Tage lang in „eine Quarantänemaßnahme“. Von diesem Wochenende an werden sich die Klubs also zum größten Teil in ihre normalen Teamquartiere zurückziehen und diese nur zu den Trainingseinheiten verlassen. So sollen neue Coronavirus-Fälle verhindert werden.

Eine Voll-Quarantäne ist nicht umsetzbar. Derartige Überlegungen habe es zwar gegeben, sie seien aber wieder verworfen worden, erklärte DFL-Geschäftsführer Seifert: „Einfach deshalb, weil es dafür rechtlich keine Grundlage gibt, Menschen zweieinhalb Monate von ihren Familien wegzunehmen und mehr oder weniger zu kasernieren.“

Was passiert bei einer Häufung von Fällen?

Die Vereine müssen auch bei einer Vielzahl von Coronavirus-Fällen im Kader antreten – sofern sie grundsätzlich noch genug gesunde Spieler zur Verfügung haben. DFL-Boss Seifert verwies auf die gültigen Regularien des Spielbetriebs, in denen festgelegt sei, wie viele Spieler ein Club zur Verfügung haben müsse.

„Wenn diese Anzahl von Spielern zur Verfügung steht, dann muss diese Mannschaft eben auch antreten“, sagte Seifert. „Wenn sie nicht zur Verfügung steht, muss eine Mannschaft nicht antreten.“

Es geht wieder los: Die Bundesliga startet am 16. Mai.
Es geht wieder los: Die Bundesliga startet am 16. Mai.

© Roland Weihrauch/dpa

Unterdessen wurden bei der zweiten Testwelle zwei weitere Positiv-Befunde festgestellt. Daher mahnte Seifert noch einmal eindringlich: „Jedem muss klar sein: Wir spielen auf Bewährung. Ich erwarte von jedem, dass er dieser Verantwortung gerecht wird. Unser Konzept kann nur das Ziel haben, Infektionen frühzeitig zu entdecken.“ In einer ersten Testreihe waren von 1724 Proben zehn positiv ausgefallen.

Wie steht es um die Schiedsrichter?

Wie die Fußballprofis vor dem ersten Mannschaftstraining werden auch die Schiedsrichter vor der Wiederaufnahme der Bundesliga-Spiele zweimal auf das Coronavirus getestet. Außer Kraft setzt der DFB vorerst seine Regel, wonach Referees nicht Spiele in ihren Landesverbänden pfeifen dürfen – damit ihnen lange Anreisen erspart bleiben. Nicht leiten dürfen sie aber weiterhin Spiele in ihrem Wohnort.

„Es ist auch für die Schiedsrichter eine ganz außergewöhnliche Situation, die nur bewältigt werden kann, wenn alle mit den Vorgaben diszipliniert umgehen und vorbildlich handeln. Das wird, was die Ansetzungen angeht, auch viel Flexibilität und viel Geduld abverlangen“, sagte DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich.

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Dem zweiten Test können sich die Unparteiischen und ihre Assistenten am Vortag ihrer ersten Partie in der 1. oder 2. Liga unterziehen. Im weiteren Saisonverlauf werden die Spielleiter jeweils am Vortag einer Partie getestet. „Im Falle eines positiven Testergebnisses begibt sich der Unparteiische in sofortige Selbstisolation gemäß den geltenden behördlichen Vorgaben“, erklärte der DFB.

Die Ansetzung der Schiedsrichter wird erst am Spieltag bekannt gegeben. Die Liga-Spiele werden am 16. Mai wieder aufgenommen. Im Kölner Videokeller wird das Personal nach DFB-Angaben reduziert.

Was ist mit der 2. Bundesliga?

Auch die 2. Bundesliga setzt ihren Spielbetrieb mit dem 26. Spieltag fort. Am Samstag, 16. Mai, finden vier Partien statt, am Sonntag, 17. Mai, stehen fünf Begegnungen auf dem Programm. Unter anderem startet Tabellenführer Arminia Bielefeld dann gegen den VfL Osnabrück.

Wegen des Erstligaspiels zwischen Werder Bremen und Bayer Leverkusen am Montagabend, 18. Mai, findet in der Zweiten Liga am 26. Spieltag keine Partie am Montag statt. Für einige Vereine dürfte es insgesamt nicht ganz einfach werden, die Anforderungen des Sicherheits- und Hygienekonzeptes umzusetzen. DFL-Boss Seifert setzt aber voraus, dass alle Stadien zur Verfügung stehen.

Wie sieht es mit dem DFB-Pokal aus?

DFL-Chef Seifert erwartet, dass „in absehbarer Zeit“ die Halbfinals im DFB-Pokal terminiert werden. Dafür ist aber der DFB zuständig. Dieser hatte sich zuvor irritiert drüber gezeigt, dass die Politik in das Startsignal für die Bundesliga und 2. Liga nicht auch den DFB-Pokal mit eingeschlossen hat.

Im Halbfinale treffen der FC Bayern München und Eintracht Frankfurt sowie Regionalligist 1. FC Saarbrücken und Bayer Leverkusen aufeinander. Das Endspiel dürfte sehr wahrscheinlich erst im Juli stattfinden. (Tsp, dpa)

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