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Para Eishockey, Fotos sind von Alexander Streblow

© Alexander Streblow

„Sehr positive Entwicklung“: Berlins Para-Eishockey-Team verliert – und ist trotzdem zufrieden

Berlins Para-Eishockey-Team unterliegt mit 1:6 gegen Freiburg und landet auf Rang sechs. Hannover wird Meister.

Von Daniel Goldstein

Am Sonntagmorgen, kurz nach zehn Uhr, tönte es durch die Lautsprecher der Eissporthalle P09 an der Glockenturmstraße: „Das Spiel ist aus, Berlin verliert knapp gegen Freiburg mit 1:6.“ Und in den Worten des Stadionsprechers schwang nicht wenig Ernst mit, obwohl der seine Moderation, der Uhrzeit entsprechend, eher einer Radiocomedy-Morning-Show anglich. Die Spieler*innen vom Para-Eishockey-Club Berlin konnten dieses Ergebnis dennoch als Erfolg verbuchen, hatten sie doch im letzte Hauptrundenspiel vor einem Monat noch 2:10 gegen den EHC Freiburg verloren.

Spieler Willi Struwe hatte ein ähnliches Ergebnis schon vor dem Finalwochenende der Deutschen Para-Eishockey Liga (DPEL) für das Spiel um Platz fünf als Ziel ausgegeben. „Nicht zweistellig verlieren und selbst ein Tor schießen, dann sind wir froh.“ Sein Kapitän Marco Stolp resümierte die Partie hinterher ganz in diesem Sinne, hätte aber gerne ein noch besseres Ergebnis erreicht. „Das erste und das letzte Drittel waren ausgeglichen, im Mitteldrittel haben wir das Spiel verloren“, sagte Stolp. Der 31-Jährige hatte mit seinem Tor in Minute 40 für den Ehrentreffer gesorgt: „Ich hab gesehen, dass der Torwart runterging, hinter ihm aber die Scheibe frei war und dann einfach nachgestochert. Es war kein schönes Tor, eher ein Kampftor. Ein Tor des Willens.“

Finale in Berlin

Vorher hatte er schon zweimal über den Kasten der Freiburger geschossen, zudem parierte einmal der Keeper. Eine Riesenchance hatte auch Willi Struwe vergeben und sich hinterher so darüber geärgert, dass er Schläger und Handschuhe wegwarf. Als er vom Eis kam, grinste er aber wieder breit. Auch er war zufrieden mit dem Spiel und ähnlich wie der Kapitän einverstanden mit der ersten Saison als eigenständiger Klub. „Wir müssen uns noch etwas mehr miteinander einspielen, aber ansonsten sehe ich unsere Entwicklung sehr, sehr positiv“, sagte Stolp und fügte einen kleinen Aufruf an. „Schön wäre es, wenn wir noch zwei oder drei Spieler dazugewinnen können.“

8
Treffer erzielte Hannovers Spieler Felix Schrader im Finale.

Im Finale um die deutsche Meisterschaft im Para-Eishockey besiegten nach dem Berliner Spiel die Ice Lions Hannover die Dresdner Eislöwen mit 10:7. In diesem packenden Match wechselte die Führung mehrfach. Am Ende entschied Nationalspieler Felix Schrader die Partie mit seinen acht Treffern quasi im Alleingang.

Die neue Spielzeit startet im Oktober. Das Saisonfinale der DPEL 2023/24 soll wieder in Berlin stattfinden. Dann könnten auch die Banden und Strafbänke, die für die Para-Eishockey-Spieler umgebaut wurden, endlich bei einer Meisterschaft zum Einsatz kommen. Die Eishalle Charlottenburg wurde schon vor einigen Jahren zur WM dafür aus- und umgerüstet.

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