zum Hauptinhalt
Jack Brabham.

© KURT STRUMPF/AP/dapd

Formel 1: Sebastian Vettel - in der Ruhmeshalle

Nach seinem dritten WM-Titel steht Sebastian Vettel nun auf einer Stufe mit diesen Fomel-1-Legenden.

Von Christian Hönicke

Jack Brabham (1959, 1960, 1966)

Australiens einziger Weltmeister pflegte einen riskanten Fahrstil, galt sonst aber als stiller Zeitgenosse, was auch an seiner vom Motorenlärm verursachten Schwerhörigkeit lag. Der Luftwaffenmechaniker beschäftigte sich ohnehin lieber mit Maschinen. Er gründete sein eigenes Team und half bei der Konstruktion des Brabham BT19 mit, in dem er seinen letzten Titel gewann. Später kaufte Bernie Ecclestone den Rennstall, er bestand noch bis 1992 und holte noch drei Titel – zweimal war ein gewisser Nelson Piquet der Fahrer.

Jackie Stewart.

© AFP

Jackie Stewart (1969, 1971, 1973)

Der Schotte führte die Formel 1 in die Moderne. Nachdem er 1966 einen Unfall in Spa nur knapp überlebt hatte, nutzte er später seinen Status als Weltmeister, um die Sicherheitsvorkehrungen anzuprangern und zu verbessern. Seine Hassliebe zum gefährlichen Nürburgring brachte die Wortschöpfung „Grüne Hölle“ hervor. 1973 zog Stewart selbst die Konsequenz aus seinem gefährlichen Sport und trat nach dem tödlichen Unfall von François Cevert vor seinem 100. Rennen zurück. Dem Sport blieb der begnadete Geschäftemacher aber treu. Das Red-Bull-Team ist der Nachnachnachnachfolger des Teams Stewart Racing, das er 1996 gegründet hatte.

Niki Lauda.

© AFP

Niki Lauda (1975, 1977, 1984)

Der Österreicher war so eiskalt, dass ihm auch Nahtoderfahrungen nichts ausmachten. Nach seinem Feuerunfall 1976 auf der Nordschleife, der ihn für immer zeichnete, stieg er sofort wieder in den Rennwagen. Sein verbranntes Gesicht ist ein Sinnbild der Gefahr im Motorsport und seines Kampfgeistes. Später kehrte er wie Schumacher aus dem selbst gewählten Ruhestand zurück, war allerdings erfolgreicher. 1984 holte er den Titel mit einem halben Punkt Vorsprung vor seinem Teamkollegen Alain Prost, der schneller, aber nicht so abgebrüht war. Seine Cleverness zeigte Lauda später als Fluglinienbesitzer, Fernsehexperte und nun als Mercedes-Verantwortlicher.

Nelson Piquet.

© Rasmussen/AP/dapd

Nelson Piquet (1981, 1983, 1987)

Lauda prophezeite dem Brasilianer früh: „Der Piquet ist ein harter Hund, der wird mal Weltmeister.“ Piquet war auf und neben der Strecke zu allen Schandtaten bereit. Er ließ nach Unfällen die Fäuste fliegen und beleidigte Kollegen wie Nigel Mansell und Ayrton Senna. Das sei nicht persönlich gemeint gewesen, erklärte er später, er habe die Gegner nur verunsichern wollen. Sein neuer Teamkollege schickte ihn 1991 jedoch trotz aller Provokationen in Rente: Michael Schumacher.

Ayrton Senna.

© AFP

Ayrton Senna (1988, 1990, 1991)

Ebenfalls Brasilianer, ebenfalls taff, trat Senna zumindest außerhalb des Autos eleganter auf als Piquet. Obwohl Senna auch trickste, machte ihn sein Charisma zu einer Art Popstar. Seine knallharten Duelle mit Alain Prost, der am Ende viermal den Titel gewann, führten zu einem weltweiten Formel-1-Boom. Nach seinem Unfalltod 1994 im WM-Kampf gegen Schumacher wurde er nicht nur in seiner Heimat glorifiziert – auch Vettel beruft sich oft auf Senna. Nun hat er genauso viele WM-Titel geholt wie Senna. Christian Hönicke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false