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Im Finale der Vorsaison musste sich Alba (l. Stefan Peno) gegen Bayern München geschlagen geben.

© Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Saisonstart in der Basketball-Bundesliga: Alba Berlin arbeitet an der Feinabstimmung

In einer Woche startet Alba gegen Jena in die neue Saison. Die Vorbereitung war schwierig, die finanziellen und sportlichen Rahmenbedingungen sind aber gut.

Um drei Minuten nach eins kam Alejandro Garcia Reneses, genannt Aito, am Mittwochmittag in der Geschäftsstelle von Alba Berlin an. Aufsichtsrat Axel Schweitzer und Manager Marco Baldi warteten schon vor den versammelten Journalisten und Albas Trainer schaute kurz etwas überrascht. „Himar (Ojeda, Albas Sportdirektor; Anmerkung der Redaktion) hat mir 13.30 Uhr gesagt“, entschuldigte sich Reneses für seine kurze Verspätung.

Alles hört auf Aito. Trainer Reneses ist bei Alba unumstritten.
Alles hört auf Aito. Trainer Reneses ist bei Alba unumstritten.

© Soeren Stache/dpa

Die Abstimmung passt noch nicht so ganz bei Berlins bestem Basketballklub – und das ist durchaus sinnbildlich. Am Samstag kommender Woche beginnt für Alba die neue Bundesligasaison mit einem Heimspiel gegen Jena und es wartet bis dahin noch viel Arbeit auf Reneses sowie auf sein Team. „Die Vorbereitung war alles andere als ideal“, sagt Baldi. Aufgrund von Länderspielen und Verletzungen hatte Reneses kaum mal alle Spieler beisammen. Im Testspiel gegen Rasta Vechta am vergangenen Samstag standen mit Luke Sikma, Peyton Siva, Stefan Peno und Kenneth Ogbe nur vier Profis auf dem Parkett. „Wir haben leider wieder etwas Pech mit den Verletzungen“, sagt Reneses mit Blick auf die physischen Probleme von Joshiko Saibou, Dennis Clifford und Tim Schneider. Während Nationalspieler Saibou bis zum Saisonstart wieder fit werden könnte, fehlt Clifford gegen Jena definitiv. „Bei Dennis gibt es noch keine klare Prognose und das erschwert die Situation“, sagt Baldi. Auch eine kurzfristige Neuverpflichtung auf der Center-Position sei noch möglich.

Alba hat den Spieleretat um 20 Prozent erhöht

Abgesehen von der schwierigen Vorbereitung, die Alba von Samstag bis Mittwoch mit einem Kurztrip nach Spanien und zwei Testspielen beschließt, sind die Voraussetzungen aber gut wie lange nicht. Das erfolgreiche Team der Vorsaison ist größtenteils zusammengeblieben und kennt die Philosophie der spanischen Trainerkoryphäe Reneses bereits bestens. „So viel Kontinuität gab es im Kader zuletzt vor zehn Jahren“, sagt Schweitzer. „Die gibt es aber nicht zum Nulltarif.“

Den Spieleretat hat Alba um 20 Prozent erhöht, doch auch Meister Bayern München rüstet für die Euroleague auf. „Das erinnert mich immer daran, wie wir vor ein paar Jahren unseren Mannschaftsbus vorgestellt haben – und ZSKA Moskau ein Mannschaftsflugzeug“, sagte Schweitzer. Will heißen: Finanziell kann Alba mit den Topklubs nicht mithalten, auch wenn die Bundesliga in der neuen Saison erstmals „signifikant“ Geld aus der Fernsehvermarktung an die Vereine auszahlt und die Umsätze der BBL-Klubs innerhalb von fünf Jahren um 40 Prozent gestiegen sind.

Gegen die finanziellen Vorteile der Konkurrenz aus München und den großen europäischen Ligen setzt Alba auf ein Konzept, das auf kontinuierlicher Entwicklung und der eigenen Jugend basiert. Dass es dabei auch mal Rückschläge geben kann, ist den Verantwortlichen bewusst. „Ich glaube, dass wir vor einer schwierigen Saison stehen“, sagt Baldi. „Mit den Erwartungen umzugehen, ist nicht einfach und es gibt keinen Automatismus, dass es einfach so weitergeht.“

Nach der überragenden Vorsaison ist eine Steigerung – spielerisch wie ergebnistechnisch – schwierig. Als Saisonziel gibt Baldi die Top vier in der Meisterschaft aus, dazu ein besseres Abschneiden im Eurocup. Dass Vizemeisterschaft und Pokalfinale bei Alba aber die Lust auf mehr geweckt haben, ist nicht nur den Spielern anzumerken. „Die Sehnsucht nach Titeln ist riesengroß“, sagt Schweitzer.

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