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Die Fans der Eisbären können es kaum erwarten, ihre Mannschaft wieder zu sehen.

© Imago/O.Behrendt

Saisonstart der DEL: Die Eisbären und die Liga sind im Aufbruch

Trotz Energiekrise und Corona ist die Vorfreude auf die kommende Spielzeit groß. 5000 Fans haben sich eine Dauerkarte gesichert.

Gerade in dem Moment, als Georg Friedrichs, der Vorstandsvorsitzende der Gasag, über die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen den Eisbären und dem Hauptsponsor des deutschen Eishockeymeisters spracht, ging das Licht aus über dem Podium bei der alljährlich stattfindenden Saisoneröffnungs-Pressekonferenz. Dieser kurze Moment gab einen Hinweis darauf, dass die Energiekrise in der kommenden Saison eine Rolle spielen könnte, auch wenn an diesem Tag ein technischer Defekt die Ursache war. „Wir müssen einfach flexibel sein“, sagte Geschäftsführer Thomas Bothstede. Nach zwei Corona-Spielzeiten weiß nicht nur die Eishockeybranche, das man in diesen aufwühlenden Zeiten „nichts mehr ausschließen kann“.

In der Veranstaltungshalle gegenüber der Mercedes-Benz Arena wollten sich die Führungsköpfe der Eisbären aber natürlich nicht zu intensiv mit Krisenszenarien beschäftigen, sondern mit dem Anspruch, nach 2021 und 2022 auch im kommenden Jahr wieder den Titel zu holen. „Die Eisbären haben immer den Anspruch Meister zu werden“, unterstrich Sportdirektor Stéphane Richer.

Dieses Projekt beginnt für die Berliner am kommenden Sonntag in Nürnberg (16.30, Magentasport). Am ersten Spieltag, der am Donnerstag mit dem Duell zwischen den Kölner Haien und Red Bull München beginnt (19.30 Uhr) und am Freitag fortgeführt, können sich die Eisbären also zunächst mal in Ruhe ansehen, wie die Konkurrenz aus der Sommerpause kommt. „Der Saisonstart ist immer mit einigen Unsicherheiten verbunden“, sagte Trainer Serge Aubin. „Wir schauen nicht zurück auf das Vergangene.“

Was angesichts der Veränderungen im Berliner Kader auch nicht zuträglich wäre. Je zwölf Zu- und Abgänge hat der Verein zu verzeichnen. Die Mannschaft hat sich verjüngt, ist im Durchschnitt knapp 26 Jahre alt. Und insbesondere auf der wichtigsten Position im Team, dem Tor, ist dieser Umbruch erkennbar. Nach dem Abgang von Mathias Niederberger nach München setzt Aubin auf einen „gesunden Konkurrenzkampf, der unsere Keeper pusht“. Zum Saisonstart hat die ehemalige Nummer zwei, Tobias Ancicka (21), gegenüber seinen Herausforderern Juho Markkanen (20) und Nikita Quapp (19), der zunächst beim DEL2-Kooperationspartner Lausitzer Füchse eingesetzt werden soll, wohl die Nase vorn.

5000
Dauerkarten hat der Klub verkauft.

„Tobias ist kein junger Spieler mehr“, nahm Aubin die vermeintliche Nummer eins in die Pflicht. „Er hat mit uns schon zwei Meisterschaften gewonnen und ist bereit, einen großen Schritt zu machen.“ Zudem hätten die Eisbären „starke und große Verteidiger“ sowie einen Sturm mit der richtigen Mischung aus „jungen Spielern mit viel Energie und älteren, die ihnen zeigen, wie man einen Titel gewinnen kann.“ Die kommenden Play-offs sollen dann wieder im Modus Best-of-Seven ausgetragen werden.

Nachdem die Eisbären in den vergangenen beiden Jahren eher als Mitfavoriten in die jeweilige Spielzeit gestartet waren, sind sie nun die Mannschaft, die es zu schlagen gilt. Kapitän Frank Hördler, der – insofern alles gut geht –, in der kommenden Saison sein 1000. DEL-Spiel bestreiten wird, sagte entsprechend. „Der Serge hat uns wieder in Topform gebracht.“ Wenngleich Kölns Trainer Uwe Krupp mutmaßt, „dass es viele Teams gibt, die um den Titel mitspielen“.

Die gute Nachricht des Tages hatte Geschäftsführer Bothstede zu verkünden. „Wir haben 5000 Dauerkarten verkauft, da ist unfassbar, sensationell, bemerkenswert.“ Nach einer Spielzeit ganz ohne Fans und einer weiteren Saison mit wöchentlich geänderten Rahmenbedingungen hat die Hingabe der Fans zu ihrer Mannschaft offenbar nicht gelitten. Und das, obwohl die Coronapandemie längst nicht ausgestanden ist.

Die Aufbruchstimmung ist ligaweit zu spüren. „Ja, wir sind wieder auf Vor-Corona-Niveau“, sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke über die Zuschauer-Einnahmen. In der neuen Spielzeit wird ein Umsatz von rund 150 Millionen Euro angepeilt, 20/21 lag der Wert noch bei 80 Millionen Euro. Entscheidend ist natürlich, dass die Lichter in den Arenen aufgrund der Energiekrise nicht ausgehen.

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