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Max Beneke ist einer von drei deutschen U21-Weltmeistern im Kader des VfL Potsdam.

© imago images/Eibner

Saisoneröffnung gegen die Füchse: Der Kader des VfL Potsdam muss sich noch finden

Die Handballer des Zweitligisten VfL Potsdam haben die Saison mit einer Niederlage gegen die Füchse Berlin eröffnet. Potsdams Trainer Bob Hanning sah dabei negative, aber auch positive Dinge bei seiner Mannschaft.

Es waren einige Leckerbissen dabei. Hier versteckte Max Beneke ein Rückraumwurf so blitzschnell im Netz, dass das Auge kaum folgen konnte. Dort setzte sich Moritz Sauter voller Willenskraft und Unnachgiebigkeit gegen die Abwehr durch und kam letztlich zum erfolgreichen Abschluss, während auf der anderen Seite Lasse Ludwig im Tor den einen oder anderen Freien wegnahm. Die Saisoneröffnung des VfL Potsdam in der ausverkauften Arena am Luftschiffhafen war in vielerlei Hinsicht ein Erfolg – wenngleich gegen den Kooperationspartner Füchse Berlin letztlich nur eine 29:36-Niederlage am Dienstagabend zu Buche stand.

„Es war ein schönes, intensives Handballspiel“, sagte VfL-Trainer Bob Hanning im Anschluss. „Ich bin allerdings mit den ersten zwanzig Minuten in der Abwehr überhaupt nicht zufrieden gewesen. Es war eigentlich meine gedankliche Erstbesetzung, die aber leider überhaupt nicht funktioniert hat.“ Gegen den Europapokalsieger fehlte es der Defensive wiederholt an Kompaktheit und der nötigen Cleverness, die es eben braucht, um ein Team wie die Füchse zu stoppen.

Wichtig war für den 55-Jährigen aber vor allem eines: in der Offensive hat seine Mannschaft wieder einmal gezeigt, wie gut sie aufgestellt ist. Und: In der zweiten Halbzeit griffen die Räder schon wesentlich besser ineinander, trat das Team im Ganzen agiler und aggressiver auf. Zumal Hanning die Testspielgegner nicht ohne Grund allesamt eine Klasse höher angelegt hatte. „Wir wollten eine klare Fehleranalyse haben“, erklärte er.

Anstatt die Mannschaft mit niederklassigen Gegnern langsam aufzubauen und Stück für Stück den Schweregrad der Testspiele zu steigern, hat der 55-Jährige für sein Zweitliga-Team einzig Bundesligisten als Kontrahenten ausgewählt. 30:35 gegen den HSV Hamburg, 32:32 gegen die HSG Wetzlar, 30:31 gegen die TSV Hannover-Burgdorf und nun das 29:36 gegen die Füchse Berlin – für einen Sieg reichte es zwar nicht, trotzdem ist Hanning nicht unzufrieden. „Man hat gesehen, dass wir gegen jede Mannschaft 30 Tore werfen können“, sagte er. „Aber wir haben noch verdammt viel in der Abwehr zu tun. Da sind wir noch nicht konkurrenzfähig.”

Den Potsdamern fehlt noch die nötige Konstanz

Die Potsdamer haben zwar immer wieder ihr Potenzial gezeigt, noch fehlt es allerdings an der nötigen Konstanz. Hier zeigt sich, dass sich der Kader noch etwas finden muss – nicht zuletzt weil Mittelmann Maxim Orlov noch bis mindestens Oktober mit einer Knieverletzung ausfällt und weil Abwehrkante Emil Hansson zuletzt ebenfalls aussetzen musste, wenngleich er immerhin zum Saisonauftakt zurückerwartet wird.

Ansonsten hat sich der Verein nach den Abgängen von Kreisläufer Rolando Urios Gonzales zu Logroño und Mittelmann Vasilije Kaluđerović zu Al Qadsia Kuwait mit Spielmacher Elias Kofler (Westwien), Kreisläufer Sergej Gorpishin (Friesenheim) und Rückraumschütze Ole Schramm (Emsdetten) verstärkt. Matthes Langhoff und Nils Lichtlein, die beim Kooperationspartner Füchse Berlin unter Vertrag stehen, werden derweil künftig nicht mehr wie in der vergangenen Spielzeit aushelfen.

Trotzdem setzt Hanning – wenig überraschend – weiter auf die Jugend. Mit Lasse Ludwig, Moritz Sauter und Max Beneke stehen drei der deutschen U21-Weltmeister in seinem Kader. Dazu kommt Marcel Nowak, der bei der WM für Polen im Einsatz war. Insgesamt liegt das Durchschnittsalter des 18-köpfigen Teams bei 23,6 Jahren.

Damit schlummert zwar viel Talent im Kader, aber auch einiges Entwicklungspotenzial. „Es ist das zweite Jahr für uns in der zweiten Liga, da ist für uns einiges deutlich schwerer“, sagte Hanning, der trotzdem optimistisch auf die neue Saison blickt. Nach Rang sieben in der letzten Spielzeit dürften die Brandenburger auch in diesem Jahr ihre Stellung in der zweiten Liga halten können – und zudem weiter den einen oder anderen Leckerbissen im Angebot haben.

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