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Das war's. Reinhard Grindel zieht sich auch aus Fifa und Uefa zurück.

© AFP

Rückzug aus Fifa und Uefa: Grindel tut, was Grindel tun muss

Reinhard Grindel zieht sich nach seinem Rücktritt als DFB-Präsident auch aus seinen internationalen Ämtern zurück. Endlich, findet unser Kommentator.

Der 10. April, der heutige Mittwoch also, ist weltweit als Tag der Geschwister gefeiert worden. Für den Deutschen Fußball-Bund war er eher ein Tag der Erkenntnis. Erst hat Oliver Bierhoff, Präsidiumsmitglied des DFB und Manager der Nationalmannschaft, zugegeben, dass er und alle anderen Entscheidungsträger die Causa Mesut Özil nicht besonders geschickt gehandhabt haben. „„Am Ende haben wir alle kein gutes Bild abgegeben“, sagte Bierhoff der „Zeit“ – ziemlich genau elf Monate, nachdem Özil sich mit dem türkischen Präsidenten Erdogan hatte fotografieren lassen.

Reinhard Grindel hat nicht ganz so lange gebraucht, bis er nach seinem Rücktritt als DFB-Präsident auch seinen Rückzug aus all seinen internationalen Ämtern erklärte. Es war ein netter Versuch, Vizepräsident des europäischen Verbandes Uefa zu bleiben und den Sitz im Council des Weltverbandes Fifa zu behalten, was Grindel im Jahr knapp eine halbe Million Euro als Aufwandsentschädigung eingebracht hätte.

Die Einsicht spricht für Grindel

Dese Idee hat nicht nur in der Öffentlichkeit Erstaunen ausgelöst, sondern auch innerhalb der betreffenden Verbände selbst. Von wegen: Grindel ist als DFB-Präsident moralisch zwar nicht mehr tragbar, aber für die verbrecherischen Organisationen Uefa und Fifa reicht sein Leumund gerade noch. Es spricht für Grindel, dass er selbst zu der Einsicht gelangt ist: So geht’s nicht. Es spricht allerdings nicht für ihn, dass er es überhaupt versucht hat. Aber dass ihm das Gespür für bestimmte Situationen abgeht, ist schließlich schon häufiger vorgekommen. Man könnte mal bei Oliver Bierhoff und Mesut Özil nachfragen.

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