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Yannick Veilleux (l.) ist von seinen Gegenspielern nur schwer zu stoppen.

© imago images/Matthias Koch

Update

Rückkehr nach Corona-Infektion: Mit seiner Energie ist Yannick Veilleux ein wertvoller Spieler für die Eisbären

In Nordamerika war der Kanadier als Raubein verschrien. In Berlin hingegen trumpft der Stürmer dank seiner Wucht auf.

Der Mittwochabend fühlte sich für die Eisbären nach dem 4:3 in Ingolstadt nicht nur aus sportlicher Sicht gut an. Mit der Rückkehr von Yannick Veilleux und Manuel Wiederer ins Line-up nach einer überstandenen Covid-19-Infektion hat es den Anschein, dass die Berliner von der Coronawelle, die aktuell auch durch die Deutsche Eishockey Liga (DEL) rauscht, zwar getroffen, aber nicht umgehauen wurden.

Ganz anders als etwa die Fischtown Pinguins, die sich aktuell wie schon so viele andere Teams zuvor in Team-Quarantäne begeben mussten. „Wir sind froh, dass sie wieder zurück sind“, sagt Marcel Noebels, der sein 100. Tor und seinen 300. Scorerpunkt in der DEL erzielt hatte.

Insbesondere die Art und Weise des Comebacks der beiden Stürmer beeindruckte. Veilleux hatte das erste Tor des Abends erzielt, Wiederer das zweite – stellvertretend für eine sehr druckvolle Startphase, die den Weg ebnete zu diesem wichtigen Sieg. „Mit den beiden haben wir wieder mehr Tiefe und können unsere Stärken besser ausspielen“, sagte Cheftrainer Serge Aubin. „Sie beide bringen sehr unterschiedliche Elemente in die Mannschaft ein.“

Die auch beim Heimspiel gegen die Straubing Tigers am Freitag (19.30 Uhr) zum Tragen kommen sollte – allerdings wurde das Spiel kurzfristig abgesagt: Am Donnerstag wurden insgesamt zehn Personen in Straubing positiv getestet – sieben davon aus der Mannschaft.

Spieler für die Drecksarbeit

„Manni ist ein sehr guter Zwei-Wege-Spieler“, sagt Aubin. Ein Stürmer, der in der Offensive und gute Aktionen liefert; immer wieder ist er auch als Spielmacher gefordert. Wiederer bezeichnet sich selbst als ein Wühler, der keine Scheu hat „die Drecksarbeit zu erledigen“, wie er jüngst dem Tagesspiegel sagte. Besonders gefragt ist er auch in Unterzahl, wenn es darum geht, das gegnerische Powerplay zu unterbinden.

Veilleux hingegen ist ein ganz anderer Typ Stürmer. „Er bringt sehr viel Power ins Spiel, er kommt über die Physis“, sagt Aubin. Mit seinem wuchtigen Stil überfordert der Kanadier regelmäßig die gegnerische Verteidigung. 27 Punkte in 32 Spielen sind ein sehr achtbarer Punkteschnitt. Auf derartige Werte kam er während seiner langen Vorgeschichte in der American Hockey League nie.

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Die kurze Corona-Zwangspause hatte für ihn sogar einen positiven Nebeneffekt. Er sagt: „Ich hatte eine kleine Verletzung, mit der ich mich schon länger rumschlage. Ich fühle mich jetzt gut und frei von Beschwerden.“ Wie wichtig der Angreifer für die Eisbären ist, zeigte sich auch in der Phase, als Center Blaine Byron über Wochen verletzt zusehen musste.

Veilleux rutschte in die Berliner Paradereihe neben Noebels und Leo Pföderl, der zu dieser Zeit als Mittelstürmer spielte. Pföderl sagte zu dieser Zeit. „Das passt sehr gut mit ihm.“

Wichtig für den Teamerfolg ist aber vor allem, dass Veilleux die für das Spiel so wichtige Aggressivität unter Kontrolle bringt. Mit bislang 38 Strafminuten rangiert er in dieser Statistik zwar hinter Kapitän Frank Hördler auf Platz zwei. Nach den letzten Eindrücken, die er in Nordamerika hinterlassen hatte, musste man allerdings ganz anderes befürchten.

Zahlreiche Suspendierungen für Veilleux

Zwischen März und Mai im vergangenen Jahr wurde er dreimal für ein oder mehrere Spieler suspendiert, weil er sich eine obszöne Geste geleistet hatte oder übertrieben aggressiv zu Werke gegangen war.

Welche Auswirkungen es haben kann, wenn ein Check unsauber gefahren wird, zeigt sich ja bereits seit Wochen bei Zach Boychuk, der nach einer Gehirnerschütterung zwar kurz vor einem Comeback steht, aber eben immer noch nicht einsatzfähig ist. Auch Frans Nielsen stand seit einem Check nicht mehr im Aufgebot.

Entsprechend sagt Noebels: „Wir hoffen sehr, dass wir auch die restliche Bande wieder zurückbekommen und mit voller Kapelle spielen können.“ Womit gelungene Abende noch wahrscheinlicher werden.

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