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Überraschung geglückt. Rudi Molleker zog am Hamburger Rothenbaum in die zweite Runde ein.

© dpa

Tennisturnier in Hamburg: Rudi Molleker überrascht am Rothenbaum

Der 18-Jährige aus Oranienburg schlägt den zweimaligen Turniersieger Leonardo Meyer in zwei Sätzen - am Dienstag greift Alexander Zverev ein.

Am Tag vor der Hamburg-Rückkehr des Titelfavoriten Alexander Zverev hat Teenager Rudi Molleker für die erste Überraschung am Rothenbaum gesorgt. Der 18 Jahre alte Tennisprofi aus Oranienburg bei Berlin setzte sich am Montag gegen den zweimaligen Turniersieger Leonardo Mayer aus Argentinien mit 7:6 (10:8), 6:4 durch. Nach 1:39 Stunden verwandelte der Weltranglisten-150. seinen zweiten Matchball gegen den 99 Plätze besser eingestuften Mayer.

Der Hamburg-Champion von 2014 und 2017 vergab im Tiebreak zwei Satzbälle, ehe der erstaunlich nervenstarke Molleker vor den Augen von Bundestrainer Michael Kohlmann und der Verbandsspitze mit Präsident Ulrich Klaus und DTB-Vize Dirk Hordorff seinen zweiten Satzball nutzte. Der jüngste Spieler im Hauptfeld der Traditionsveranstaltung trifft nun auf den Sieger des Duells zwischen dem an Nummer drei gesetzten Italiener Fabio Fognini und Qualifikant Julian Lenz aus Gießen. Neben Lenz und Zverev sind am Dienstag aus dem DTB-Aufgebot auch Jan-Lennard Struff und Yannick Hanfmann im Einsatz. Zverev spielt erstmals seit drei Jahren wieder in seiner Heimatstadt und hat im dritten Spiel des Tages (nicht vor 15.30 Uhr) in dem Chilenen Nicolas Jarry einen äußerst schweren Kontrahenten.

Ausgeschieden sind am ersten Turniertag dagegen Philipp Kohlschreiber und Daniel Altmaier. Der 35 Jahre alte Kohlschreiber musste deshalb die unvermeidliche Frage nach dem Rücktritt gleich mehrmals beantworten. „In den letzten Wochen hat mir Tennis zwar nicht viel Freude bereitet, aber ich bin keiner, der aufgibt“, sagte der Augsburger, er räumte aber auch ein: „Wenn man verliert, macht es keinen Spaß. Wenn man zu oft verliert, kotzt es einen an.“

3:6, 0:6 verlor Kohlschreiber in nur 65 Minuten gegen den Ungarn Marton Fucsovics. Mit 35 Jahren und neun Monaten war er der älteste Profi im Feld - und versicherte, dass seine 15. Teilnahme nicht die letzte gewesen sein soll. „Es ist halt jetzt gerade so eine Kack-Situation“, sagte Kohlschreiber und ordnete seine Pleite bei Nieselwetter gegen die Nummer 50 der Welt als „Klatsche“ ein. Zum vierten Mal nacheinander kassierte er eine Erstrunden-Niederlage, doch diesmal wirkte Kohlschreiber deprimiert und desillusioniert.

„Die letzten Wochen waren nicht einfach. Das Selbstvertrauen spielt natürlich eine große Rolle“, sagte er und hofft nun auf das Turnier in Kitzbühel in der kommenden Woche, das er schon zweimal gewonnen hat, und den anschließenden Belagwechsel auf Hartplatz. „Vielleicht ist das jetzt genau das, was ich brauche“, sagte Kohlschreiber.

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