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Tim Walter durfte nach dem verpassten Aufstieg in der vergangenen Saison weitermachen.

© IMAGO/Eibner-Pressefoto/Marcel von Fehrn

Rückrundenstart der Zweiten Liga: Der Hamburger SV muss aufsteigen, sonst...

Noch ein Jahr mehr in der Zweiten Liga kann sich der HSV eigentlich nicht leisten. Entsprechend groß ist der Druck vor dem Rückrundenstart.

Ein Kommentar von Lion Grote

Von hier an geht’s bergab. Beim HSV hat es in den vergangenen Jahren nicht vieles gegeben, auf das man sich verlassen konnte, eine Konstante war da aber doch: In der Rückrunde wird der Aufstieg verspielt. Im ersten Zweitliga-Jahr fiel das Team von Platz eins auf Platz vier. Im zweiten Jahr von Platz zwei auf Platz vier und im dritten Jahr erneut von der eins auf die vier.

Erst in der vergangenen Saison wurde aus dem Absturz eine Stagnation – der HSV war nach Hin- und auch nach der Rückrunde Dritter und scheiterte dann in der Relegation. Die zweite Saisonhälfte ist nicht die des HSV. Und so ist es nur verständlich, dass die Nervosität vor dem Rückrundenstart am Sonntag gegen Eintracht Braunschweig groß ist. Mit Tim Leibold hat ein Ex-Kapitän den aktuellen Tabellenzweiten verlassen, mit Sonny Kittel steht ein anderer früherer Leistungsträger vor dem Absprung. Kann das gutgehen?

Trainer Tim Walter steht in jedem Fall unter Druck. Sein erstes Jahr verlief für einen HSV-Trainer außergewöhnlich: Er wurde nicht entlassen. Und der dritte Platz war die beste Platzierung in der Zweiten Bundesliga. Doch das wird nicht mehr reichen. Walter und der HSV müssen aufsteigen. Schon jetzt sind die Hamburger vermutlich über Jahrzehnte abgekoppelt von der Spitzengruppe des deutschen Fußballs – zu der sich der Verein ja insgeheim immer noch ein bisschen zählt.

Doch mit jedem Jahr Zweite Liga wird es schwieriger, Geld, Kraft und Motivation aufzubringen, um überhaupt um den Aufstieg mitzuspielen. Ganz zu schweigen von der sinkenden Attraktivität für Fans und Spieler. Gelingt der Sprung in die erste Liga in dieser Saison erneut nicht, ist nicht nur Walter weg. Auch Sportvorstand Jonas Boldt und Präsident Marcell Jansen werden dann wieder zur Debatte stehen. Beide mussten schon in dieser Saison um ihre Jobs kämpfen – nur der Erfolg kann sie halten.

Den Hamburgern muss es gelingen, intern fokussiert und geschlossen zu bleiben. Und Tim Walter muss es schaffen, die Mannschaft zu stabilisieren. Misslingt der Start in die Rückrunde, sind die Erinnerungen an die Abwärtsspiralen der vergangenen Jahre schnell wieder da. Noch ein Jahr Zweite Liga kann sich der HSV nicht leisten.

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