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Drei Mal erfolgreich: Dortmunds Marco Reus jubelt nach seinem Elfmetertreffer.

© dpa

Update

VfB Stuttgart - Borussia Dortmund 2:3: Reus trifft Stuttgart ins Herz

Mit drei Toren macht Dortmunds Nationalspieler aus einem 0:2-Rückstand noch einen 3:2-Sieg. Stark aufspielende Stuttgarter mussten am Ende in Unterzahl eine herbe Niederlage hinnehmen.

Nicht nur Schiedsrichter Michael Weiner wird dieses 3:2 (1:2) von Borussia Dortmund beim VfB Stuttgart in besonderer Erinnerung behalten. In der 73. Minute humpelte der Mann aus Giesen Richtung Seitenlinie und musste behandelt werden. Danach war Schluss für ihn und sein Assistent Norbert Grudzinski musste übernehmen. Später stellte sich heraus, Weiner wird ein paar Tage länger in Stuttgart bleiben müssen. Stuttgarts Pressesprecher Max Jung gab während der Pressekonferenz die Diagnose bekannt. Weiner erlitt einen Riss der Achillessehne im linken Bein und muss in Stuttgart operiert werden.

Rot für Niedermeier "entscheidende Szene"

Als Weiner auf Betreuer beider Mannschaften gestützt vom Feld humpelte, hatte er die wichtigste Entscheidung schon getroffen. Es war die in der 67. Minute als er dem Stuttgarter Georg Niedermeier nach einer Notbremse gegen Robert Lewandowski die Rote Karte zeigte, was später alle Beteiligten als "entscheidende Szene" des Spiels einstuften. Mindestens so entscheidend war auch die Tagesform von Marco Reus. Der verwandelte vier Tage vor dem Champions League Auftritt des BVB bei Real Madrid nicht nur den Elfmeter nach Niedermeiers Foul zum 2:2, sondern schoss zwei weitere Tore. Deshalb gelang es den Dortmundern, einen 0:2-Rückstand zu drehen, am Ende zu gewinnen und Platz zwei in der Tabelle zurück zu erobern.

Als Mats Hummels nach dem baldigen Auftritt in Madrid gefragt wurde, steckte in der Antwort des Dortmunder Verteidigers auch gleich die Analyse der Partie in Stuttgart. "Wir wollen dort so spielen wie hier nach der 25. Minute." Klappt das nicht, könnte es für die Westfalen böse ausgehen. Nach knapp 20 Minuten lagen sie in Stuttgart mit 0:2 zurück und der Gegner war drauf und dran, das 3:0 zu erzielen.

"Das 2:0 war wie ein Weckruf für uns", sagte Marco Reus. "Dann haben wir besser Fußball gespielt." Nach den frühen VfB-Treffern stand Dortmunds Trainer Jürgen Klopp regungslos und schweigend an der Seitenlinie, was nicht sehr oft vorkommt. "Das mit dem Fußball spielen haben wir wohl falsch verstanden. Aber wir haben eine gute Reaktion gezeigt. Rot hat sicher geholfen, bei diesen Temperaturen hilft das der Überzahl-Mannschaft immer", sagte Klopp.

Stevens: "Hart für uns"

Die Stuttgarter waren gegenüber dem 0:2 in Nürnberg nicht wieder zu erkennen. Sie gewannen in der Anfangsphase die meisten Zweikämpfe, rissen bei dem zu diesem Zeitpunkt orientierungslosen Gegner Lücken auf und setzten erfolgreich Konter. Christian Gentner nach neun Minuten, als er in einen schwachen Pass von Oliver Kirch spurtete und Martin Harnik, als er den Pass von Ibrahima Traore verwertete. "Der BVB hat eben Qualität auf der Bank. Nach dem 2:0 haben wir etwas um ein Tor gebettelt", sagte Harnik.

"Wir ziehen trotz der Niederlage Positives aus diesem Spiel", sagte Stuttgarts Trainer Huub Stevens. Der Niederländer ist schwer erkältet und hustete immer wieder während seiner Analyse. "Das Ergebnis ist hart für uns, aber so muss man im Abstiegskampf spielen."

Es sei "schon mit elf Mann schwer gegen die Dortmunder. Mit nur noch zehn ist das noch schlimmer", so Stevens. Die Stuttgarter müssen nun im nächsten Heimspiel gegen den SC Freiburg dringend Punkte holen. "Wir haben eine tolle Moral gezeigt", meinte Stuttgarts Manager Fredi Bobic. "Das nehmen wir mit in das nächste Spiel."

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