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Italiens Fußball wird das Krebsgeschwür Rassismus nicht los.

© dpa/Alessandro Tocco

Rassismus im Fußball: Italiens Sportminister regt Verhaltenskodex für Profis an

Immer wieder kommt es im italienischen Fußball zu rassistischen Vorfällen. Nun kündigt die Regierung Maßnahmen an.

Italiens Profi-Fußball soll nach einer Reihe von rassistischen Vorfällen einen Verhaltenskodex bekommen, der für alle Spieler und Trainer verpflichtend ist. Der Sportminister der Mitte-Rechts-Regierung, Andrea Abodi, kündigte in der Zeitung „La Repubblica“ (Mittwoch) eine „Charta der Pflichten“ an.

Darin soll neben einem Verbot von Sportwetten, Drogen und Doping auch ein Bekenntnis gegen Rassismus festgeschrieben werden. In Italiens Profiligen wurden in den vergangenen Monaten schwarze Spieler mehrfach übel beleidigt.

Abodi schlug vor, dass künftig bei jedem Vertragsabschluss zwischen Verein und Spieler eine solche Charta unterzeichnet wird. Ausdrücklich solle es darin auch eine Verpflichtung geben, „sich nicht rassistisch und diskriminierend zu verhalten oder zu äußern, egal in welcher Form, auf und neben dem Spielfeld“, sagte der Minister. Zugleich kündigte er baldige Gespräche mit dem nationalen Fußballverband und Liga-Vertretern an, um das Vorhaben voranzubringen.

Auf einen Termin, wann die neue Regelung im Profibereich greifen soll, legte sich der Minister in dem Interview nicht fest. Abodi kündigte aber an, die Charta später auch auf den Amateurbereich ausdehnen zu wollen. Auch dort gebe es leider „immer noch Vorkommnisse auf der Tribüne und auf dem Spielfeld, die zeigen, wie wichtig eine Erinnerung an solche Pflichten ist“.

Auch in der obersten italienischen Liga, der Serie A, kam es in dieser Saison wieder zu rassistischen Vorfällen. Vor dem Hauptstadt-Derby zwischen AS Rom und Lazio Rom an diesem Samstag kursieren derzeit auch Flugblätter, die einen Häftling in KZ-Kleidung zwischen den beiden faschistischen Diktatoren Adolf Hitler und Benito Mussolini zeigen. Vor allem Lazio-Anhänger fielen in den vergangenen Jahren immer wieder durch rechtsextreme Gesten, Slogans und Gesänge auf. (dpa)

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