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Kaum zu glauben. Leipzigs Trainer Ralf Rangnick wurde am Samstag übel beleidigt.

© Imago/Eibner

Ralf Rangnick im Visier: Fassungslosigkeit nach Beleidigungen der Gladbacher Fans

Ein großes Banner sorgte beim Bundesliga-Spiel der Leipziger in Mönchengladbach am Samstagabend für Empörung. Das wirft vor allem eine Frage auf.

Borussia Mönchengladbach kommt nicht zur Ruhe. Nach dem Wirbel um die Trennung von Trainer Dieter Hecking im Sommer und dessen Nachfolger Marco Rose, konnten die Verantwortlichen um Sportdirektor Max Eberl diesmal aber wenig dafür. Gemäßigten Protest gegen RB Leipzig gibt es schon seit Jahren, damit haben sich die Leipziger mittlerweile auch abgefunden. Nicht aber mit Ausreißern nach unten, wie es sie schon in Dortmund vor zwei Jahren gab. Und auch das, das sie am Samstagabend beim 2:1-Sieg in Mönchengladbach erlebten, war anders. Und vor allem eins: geschmacklos.

Vor dem Anpfiff prangerte ein riesiges Banner in der Gladbacher Fankurve, mit der Aufschrift: "Trotz Burnout und null Akzeptanz ein Leben voller Ignoranz", garniert mit einer Beleidigung unter der Gürtellinie. Es bezog sich auf Leipzigs Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick, der 2011 beim FC Schalke 04 aufgrund von Erschöpfung aufgehört hatte.

"Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, alle zu lesen", sagte Rangnick nach dem Spiel. "Aber beim einen oder anderen frage ich mich schon, wie solche Banner überhaupt ins Stadion reinkommen. Mit Verlaub, das verstehe ich nicht." Es war nicht das einzige Banner. Außerdem störten die Fans der Gastgeber die Leipziger immer wieder mit Trillerpfeifen.

Gladbachs Trainer Hecking wollte sich anschließend dafür "nur entschuldigen“. Der Verein ließ Taten folgen und nahm noch während des Spiels mehrere Personen fest. "Wir wollen nicht, dass solche Banner gezeigt werden. Wie das ins Stadion gekommen ist, kann ich nicht sagen", sagte Gladbachs Pressesprecher Markus Aretz.

Scharfe Gladbacher Worte an die eigenen Fans

Am Sonntag erklärte der Klub, dass der Ordnungsdienst verhindert habe, dass weitere beleidigende Spruchbänder aufgehängt wurden: „Dabei wurden mehrere Personen festgehalten, von der Polizei wurden die Personalien festgestellt und die Personen erhielten ein Tagesstadionverbot. Polizei und Staatsanwaltschaft sind dabei, die im Stadion gezeigten Spruchbänder auf den Straftatbestand der Beleidigung zu überprüfen.“

Rangnick hat sich mittlerweile ein dickes Fell angelegt, was Beleidigungen gegen ihn und sei en Verein angehen. Ausführlich äußern tut er sich dazu nicht mehr. Das übernahmen die Gladbacher für ihn - und richteten ungewohnt scharfe Worte in Richtung ihrer Fans. "Bei denen, die so etwas schreiben, muss man fragen, ob die einen IQ von minus Null haben", sagte beispielsweise Dieter Hecking: "Das ist für mich unsäglich. Wir können noch so viel erzählen, zur Einsicht werden diese Leute nicht kommen."

"Wenn Menschen krank sind, darf das nicht Grund einer Verunglimpfung sein. Man kann zu RB stehen, wie man will", sagte Sportdirektor Eberl, um es auf den Punkt zu bringen: "Aber die Personen haben damit nichts zu tun." (Tsp)

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