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Neue Strukturen für den DFB. Die fordert Fußball-Anhängerin Claudia Roth.

© Imago/Eibner

Politikerin Claudia Roth: „Nach dem DFB kommt nur noch die katholische Kirche“

Claudia Roth von den Grünen hat die Strukturen beim Deutschen Fußball-Bund als veraltet bezeichnet und fordert „mehr Wertschätzung“ für den Frauenfußball.

Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) hat die Strukturen beim Deutschen Fußball-Bund als völlig veraltet bezeichnet. „Nach dem DFB kommt vermutlich nur noch die katholische Kirche“, sagte die Politikerin in einem in einem Interview der Wochenzeitung „Die Zeit“ (Donnerstag). „In den Verbänden herrschen immer noch krasseste Hierarchien, fast schon autoritäre Strukturen.“ Zudem forderte Roth „mehr Wertschätzung“ für den Frauenfußball beim größten Sportfachverband der Welt.

Bei vielen Vereinen, „erst recht beim DFB kommen die Frauen und Mädchen zwischen den Turnieren an letzter Stelle. Anzeichen einer Veränderung sehe ich keine“, kritisierte Roth, die schon in mehrere Projekte des DFB eingebunden war und öfter Tribünengast bei Länderspielen ist. Nach Ansicht der 64-Jährigen müsse sich die Kultur im deutschen Fußball verändern. „Das schaffen wir aber nur, wenn Vereine und Verbände mehr Geld in den Frauenfußball investieren und sich konkret vornehmen, bis wann sie welche Ziele erreicht haben wollen.“

Außerdem sollten Frauen in Führungspositionen in den Vereinen nicht nur in der Frauenabteilung eingesetzt werden. Der DFB sucht derzeit einen Nachfolger des wegen Verfehlungen zurückgetretenen Präsidenten Reinhard Grindel. Roth, Mitglied des Kuratoriums der DFB-Kulturstiftung und Anhängerin des FC Augsburg, fordert eine Frau an der Spitze des Verbandes: „Aus eigener Erfahrung empfehle ich den Herren eine gemischte Doppelspitze, mit einer Co-Präsidentin.“ Sie selbst schließt eine Kandidatur aus. (dpa)

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