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Ein fall für DSDS. Justin Schütz und Maxi Kastner von RB München geben alles.

© promo/DEL

Profis aus der Deutschen Eishockey-Liga singen für die Fans: Ohne Dich bleib ich daheim - oder was?

Es ist ein Fall für die Geschmackspolizei, wenn DEL-Profis einen Song der „Münchner Freiheit“ singen - hat aber einen ernsten Hintergrund. Ein Kommentar

Noch bevor der erste Check in den am Dienstag in der Deutschen Eishockey-Liga beginnenden Play-offs verteilt wird, gibt es erst mal was auf die Ohren. 30 Profis der Liga trällern einen Song, vergeben mit ihm den „Unsung Hero Award“. Im von den erfahrenen Schmalzrockern „Münchner Freiheit“ umkomponierten Schlager „Ohne dich schlaf ’ich heut’ Nacht nicht ein“, heißt es nun „Ohne dich lauf’ ich heut’ Nacht nicht ein“.

Das Video gibt es seit Sonntag auf Youtube und mancher fragt sich sicher, warum die Geschmackspolizei nicht schon eine Matchstrafe für alle Beteiligten verhängt hat. Inhaltlich ist das als Dank an die Fans postulierte Stück wohl irgendwo zwischen Apell und Hilferuf einzuordnen. Zwei Jahre Pandemie und damit verbundene strikte Zuschauerbeschränkungen haben der DEL zugesetzt: Jetzt dürfen die Fans zwar wieder kommen, aber sie kommen vielerorts nicht alle wieder.

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In Berlin waren am Sonntag zum Abschluss der Hauptrunde nur gut 8000 Zuschauende in der Arena bei den Eisbären, in Köln bei den Haien waren es immerhin 15.000 (Rekordkulisse der ganzen DELSaison) – aber ausverkauft war auch die größte Arena der Liga nicht. Die Angst der Teams, auch in den Play-offs trotz erlaubter Ausreizung der Kapazitäten nicht vor vollen Rängen spielen zu dürfen, ist groß. Im Normalfall ist die Endrunde für die Klubs, die stark abhängig von den Einnahmen am Ticketschalter sind, die Chance, richtig Geld zu verdienen.

Aber in den vergangenen zwei Jahren haben sich viele Menschen anderen Dingen gewidmet, Gewohnheiten verändert. Der Weg zurück ins Stadion ist bei denen, die nicht zum harten Fankern gehören, womöglich nicht mehr so wichtig. Das Eishockey-Event als solches scheint noch nicht zu ziehen. Insofern ist die Idee, auf die potenzielle Kundschaft zuzugehen richtig.

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Ganz so schmalzig hätte der „Dank“ an die Fans allerdings nicht daherkommen müssen. „Ohne dich fehlt mir der letzte Mut“, wird da unter anderem geträllert. Kinders, das ist zu dicke! Oder ist vielleicht eine Strategie dahinter? Vielleicht strömen mit Beginn der ersten Play-off-Runde ab Dienstag doch wieder mehr Fans in die Arenen, um sich davon zu überzeugen, dass ihre Lieblinge besser Eishockey spielen können als singen.

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