zum Hauptinhalt
Im ersten Durchgang war Turbine das bessere Team.

© imago images / Axel Kohring

Update

Nur ein Punkt nach drei Spielen: Turbine Potsdam verliert gegen den 1. FC Köln in Unterzahl

Fußball-Bundesligist Turbine Potsdam musste gegen Köln erneut eine Niederlage hinnehmen. Die gute erste Hälfte der Potsdamerinnen macht aber Hoffnung für die anstehenden Aufgaben.

| Update:

Sie war untröstlich, als sie den Platz bei strömenden Regen verlassen musste. Vanessa Fischer, Torhüterin von Fußball-Bundeligist Turbine Potsdam, konnte die auf sie zulaufende Kölnerin Mandy Isalcker nur mit einem Foul stoppen im eins gegen eins. Rote Karte und Elfmeter für den 1. FC Köln. Doch auch wenn die eingewechselte Jil Frehse, die mit 18 Jahren zu ihrem Bundesliga-Debüt kam, den Elfmeter von Islacker in der Nachspielzeit der ersten Hälfte noch hielt, war die Niederlage in Unterzahl später nicht mehr aufzuhalten. Damit verlor Turbine im dritten Saisonspiel mit 2:4 (2:1) vor rund 1000 Zuschauenden im Auswärtsspiel gegen Köln.

„Wir haben uns vor dem Spiel vorgenommen, das wir alles reinwerfen wollten und wir haben hier einen riesen Fight abgeliefert“, sagte Potsdam-Trainer Sebastian Middeke. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir das bessere Team waren, insbesondere in der ersten Halbzeit.“ Da sei die Elfmeterentscheidung umso bitterer gewesen laut Middeke, der gleichzeitig die Doppelbestrafung mit der rote Karten für seine Torfrau kritisierte.

Dabei sah es im ersten Durchgang lange gut aus für die Potsdamerinnen. Nach einem frühen Gegentreffer durch Sharon Beck per Kopf nach einem Freistoß von Sarah Puntigam geriet Turbine zunächst in der achten Minute in Rückstand, kämpfte sich aber umgehend zurück und ging durch einen Doppelpack von Martyna Wiankowska nur Sekunden danach und drei Minuten später verdient in Führung. Beide Tore erzielte Wiankowska nach Flanken von Moliie Rouse, möglicherweise eine neue Stärke der Potsdamerinnen. Auch Kapitänin Viktoria Schwalm lobte ihr Team für eine gute erste Halbzeit: „Es war eine Steigerung zum Duisburg-Spiel. Wir waren gut in den Zweikämpfen und haben alles gegeben heute.“

In der Folge lieferte das Team von Middecke ein gutes Spiel ab und konnte dank des verschossenen Elfmeters von Islacker mit der knappen Führung in die Pause gehen. Nach dem Seitenwechsel war es allerdings nur noch ein Spiel auf ein Tor. Die Kölnerinnen drängten auf den Ausgleich, der in der 54. schließlich auch nach einer Ecke fallen sollte. Wieder war es Wiankowska, nur dieses Mal aus Potsdamer Sicht unglücklich ins eigene Tor.

Turbine war in Unterzahl letztlich ohne Chance

Im weiteren Spielverlauf wollte Köln mehr und war aufgrund der Überzahl auch etwas in Zugzwang angesichts des Ziels, oben mitspielen zu wollen. Turbine kämpfte leidenschaftlich, konnte den Gegentreffer aber letztlich nicht mehr abwenden. In der 74. Minute war Andrea Gavric über die linke Seite durch und bediente die völlig freistehende Islacker in der Mitte, die sehenswert per Seitfallzieher vollendete in der schlecht formatierten Defensive um Neu-Innenverteidigerin Sophie Weidauer, die unter Ex-Trainer Sofian Chahed in der letzten Saison oft im Sturm zum Einsatz gekommen war.

Somit drehte Köln das Spiel und ließ Turbine keine Chance mehr, erneut zum Ausgleich zu kommen, sondern erhöhte durch Myrthe Moorrees. kurz vor dem Schlusspfiff. Der dritte Gegentreffer für Turbine nach einem Standard in diesem Spiel. „Wir sind bei Standards wieder kalt erwischt worden, das ist natürlich bitter“, sagt Middeke.

So steht nach drei Spielen ein Punkt unterm Strich und es wird nicht einfacher werden: Nächsten Samstag kommt mit dem VfL Wolfsburg der Rekordmeister nach Potsdam. Ebenfalls die Muskelverletzung von Amber Barrett früh im Spiel dürfte Middeke zu schaffen machen nach den beiden Ausfällen von Jennifer Cramer und Kapitänin Noemie Gentile, bei der ein Kreuzbandriss diagnostiziert wurde, im letzten Spiel.

Vor dem Saisonstart galt für Middeke als größte Herausforderung, den komplett neuen Kader zu einem Team zu formen. Dabei spielten etwa Cramer und Gentile eine tragende Rolle als erfahrene Spielerinnen, die nun verletzungsbedingt lange ausfallen werden. Die Verletzung von Barrett stellt den Potsdamer Trainer nun vor immer mehr Probleme. Zumindest die Einstellung seines Teams und die gute erste Halbzeit dürften aber Hoffnung machen. (Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false