zum Hauptinhalt
Tobias Ancicka im Berliner Tor konnte die Niederlage auch nicht verhindern,

© Imago/Engler

Update

Niederlage im letzten Hauptrundenspiel: Die Saison der Eisbären ist vorzeitig beendet

Lange schien das kleine Wunder zum Erreichen der Play-offs möglich, doch das Happy End nach einer verkorksten Saison bleibt aus.

Als Serge Aubin und Harold Kreis zum letzten Mal in dieser Saison auf einem Podium für eine Pressekonferenz Platz genommen hat, war beiden anzumerken, wie zehrend diese Saison doch für beide war. Kreis, der mit den Schwenninger Wild Wings die Play-offs schon am Freitag verspielt hatte, nahm wehmütig Abschied von der Liga, bevor er dann demnächst als neuer Nationaltrainer andere Aufgaben zu bewältigen hat.

Aubin auf der linken Seite war wegen der 3:4-Heimniederlage nach Penaltyschießen natürlich bedient. Trotz der nicht wirklich berauschenden Aussichten, die Frankfurter Löwen noch von Platz zehn zu verdrängen, hatte sie bei den Eisbären natürlich alle noch auf dieses kleine Wunder geschafft. Stattdessen ist die Saison nach nur 56 Hauptrundenspielen beendet. Erstmals seit 2004 finden die Play-offs somit ohne den Titelverteidiger statt.

Obwohl Geschäftsführer Thomas Bothstede inständig hofft, „dass Serge Aubin auch in der nächsten Saison unser Trainer ist und keine anderen Pläne hat“, ließ sich der Kanadier keine konkreten Aussagen entlocken. „Ich bin der Cheftrainer dieser Mannschaft und trage die Verantwortung. Wir werden uns jetzt in Ruhe hinsetzen und gemeinsam überlegen, wie es weitergeht.“

Das letzte Spiel stand sinnbildlich für die gesamte Saison

Denn auch dieses letzte Spiel der Hauptrunde stand sinnbildlich für so viele Auftritte seit dem vergangenen September. Wieder einmal ließen sich die Eisbären von einer Mannschaft aus den unteren Tabellenregionen den Schneid abkaufen – und das nach einer 2:0-Führung zu Hälfte der regulären Spielzeit. „Wir haben unsere Hausaufgaben nicht gemacht“, sagte Marcel Noebels.

Nach dem Anschlusstreffer verkrampften die Hausherren merklich, sodass die Schwenninger die Kontrolle übernahm und das Spiel zu ihren Gunsten wendeten. Dennoch sorgten auch die Frankfurter für Spannung, weil sie auch nicht gerade souverän wirkten gegen die Augsburger Panther und sich erst in der Verlängerung mit 4:3 durchsetzten. In der Schlussabrechnung beträgt der Vorsprung der Löwen nun sogar drei Punkte.

Wenn man 56 Spiele lang Zeit hat, liegt es nicht am letzten Spieltag, dass man nicht in die Play-offs gekommen ist.

Marcel Noebels nach dem vorzeitigen Saisonende

„Wenn man 56 Spiele lang Zeit hat, liegt es nicht am letzten Spieltag, dass man nicht in die Play-offs gekommen ist“, analysierte Noebels die Schlussetappe dieser Spielzeit. „Wenn man für die Eisbären spielt, möchte man nicht am 5. März in den Urlaub gehen.“ Aber insbesondere die zahlreichen Patzer gegen die Mannschaften, die in der Tabelle knapp vor oder hinter den Berlinern standen, kosteten eben üppig Punkte.

Dennoch zeigte sich auch am Sonntag einmal mehr die besondere Beziehung zwischen den Eisbären und ihren Fans. Schon seit Tagen war die Mercedes-Benz-Arena ausverkauft, entsprechend intensiv wurden die Berliner während des Spiels begleitet. Trotz der gewaltigen Enttäuschung gab es Sprechchöre nach dem Spiel und eine Ehrenrunde der Spieler.

„Was unsere Fans und Partner in dieser Saison an Unterstützung und Rückhalt gezeigt haben, das ist bemerkenswert“, sagte Bothstede. „Ich vergleiche mich nicht mit anderen DEL-Standorten, das steht mir nicht zu, aber ich bin froh, bei den Eisbären Berlin zu sein.“  

Auch wenn allen Beteiligten natürlich klar ist, dass sich eine solche Saison, die zuletzt vor 22 Jahren unter ganz anderen Umständen so früh zu Ende gegangen war, nicht wiederholen darf. Zwischenzeitlich musste man sogar noch Schlimmeres befürchten, als sich die Eisbären im Abstiegskampf befanden.

„Es gibt nichts schönzureden. Wir werden jetzt ein, zwei Nächte schlafen und dann beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison. Dabei wird jeder Stein umgedreht“, gibt sich Bothstede kämpferisch. Zeit bleibt dafür jedenfalls jetzt genug.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false