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Lena Oberdorf dürfte einen Platz sicher haben bei den Olympischen Spielen in Paris.

© imago/Eibner/IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler

Nicht immer schön, aber erfolgreich: Unter Hrubesch spielen die DFB-Frauen Ergebnisfußball

Die deutschen Fußballerinnen sind mit der maximalen Punkteausbeute in die EM-Qualifikation gestartet. Doch so kurz vor Olympia geht es um mehr als die EM.

Die ersten beiden Spiele in der Qualifikation für die Europameisterschaft sind gespielt und die deutschen Fußballerinnen konnten zwei Siege feiern. Während der Auftritt in Österreich einige Schwächen beim deutschen Team offenbarte, zeigte es am Dienstagabend in Aachen eine deutlich souveränere Leistung.

Das dürfte aber auch daran gelegen haben, dass Island die Mannschaft von Bundestrainer Horst Hrubesch viel weniger herausgefordert hatte. „Wir haben heute ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Es war ein sehr couragierter Auftritt von uns“, bilanzierte Giulia Gwinn.

Nach dem 3:2 in Linz und dem 3:1 in Aachen lässt sich nun unterm Strich sagen, dass die deutsche Fußball-Nationalmannschaft großes Potenzial hat, dieses aber noch zu selten abruft. Dass dieser Umstand sich nicht negativ auswirkt, liegt daran, dass Deutschland zuverlässig Ergebnisse liefert. Schon in der Nations League feuerte die Nationalelf nicht gerade ein fußballerisches Feuerwerk ab, war letztlich aber erfolgreich. Diese Entwicklung setzt sich auch in der EM-Qualifikation fort.

Eine Ausnahme ist dabei die zweite Hälfte gegen Island, in der Deutschland beschwingt von der komfortablen Führung frei aufspielte und von den Gegnerinnen viel Platz zum Kombinieren überlassen bekam. „Mir hat die zweite Halbzeit am besten gefallen. Wir haben zwar nicht die Tore gemacht, aber die Art und Weise wie wir gespielt haben, war hervorragend“, sagte Hrubesch. „Wir haben kaum was zugelassen und uns viele Chancen erspielt, nur die Tore haben gefehlt.“

Im Moment sind wir noch bisschen zu sehr davon abhängig, dass alles von Anfang an klappt.

Horst Hrubesch, Bundestrainer

Die Isländerinnen waren eigentlich nur eine Viertelstunde in der ersten Hälfte gefährlich, erzielten in dieser Phase aber auch ein Tor. „Das Gegentor müssen wir besser verteidigen, wir haben es aber defensiv über weite Strecken gut gemacht“, fand Gwinn. Das deutsche Team befindet sich dennoch weiterhin auf wichtigen Positionen in der Findungsphase. Insbesondere in der Innenverteidigung und im zentralen Mittelfeld variiert Hrubesch oftmals seine Startelf.

Der Kader für Olympia ist begrenzt

Konstanten sind dabei Lena Oberdorf, Sjoeke Nüsken und in der Defensive Kathrin Hendrich und eigentlich auch Marina Hegering. Die Wolfsburgerin ist derzeit aber wie so oft in dieser Saison verletzt. Ein adäquater Ersatz könnten Sara Doorsoun oder Bibiane Schulze Solano sein. Während Doorsoun an beiden Gegentoren in Österreich beteiligt war, machte es Schulze Solano nach ihrer Einwechslung in Linz und von Beginn an gegen Island besser. Ihr Aufbauspiel kommt derweil aber noch nicht an das von Hegering heran.

In der Offensive ist das DFB-Team indes noch zu sehr auf frühe Führungen angewiesen. „Im Moment sind wir noch bisschen zu sehr davon abhängig, dass alles von Anfang an klappt“, sagte Hrubesch. „Aber wenn es denn einmal klappt und wir Selbstvertrauen in unserem Spiel haben, dann geht es immer gut.“ Gegen Island traf Lea Schüller zunächst in der vierten Minute und erzielte ihr zweites Tor kurz nach dem Ausgleichstreffer Islands.

Neben der EM-Qualifikation kommt bei Hrubesch selbstverständlich immer wieder das Thema Olympia auf. Am Ende gehe es für ihn hinsichtlich der Olympischen Spiele in Paris (26. Juli bis 11. August 2024) darum, eine gute Mannschaft zu haben und dass die 18 Spielerinnen im Kader zu der Zeit topfit sind.

„Wir haben uns von Anfang an zusammengesetzt und die Spielerinnen mit ins Boot genommen und gesagt, dass wir die sechs Spiele einerseits als Vorbereitung für Olympia nehmen, wir andererseits aber auch so spielen müssen, dass wir uns qualifizieren“, sagte Hrubesch.

Die Duelle gegen Österreich und Island haben dabei gezeigt, dass der Bundestrainer die EM-Quali auch für Experimente nutzen möchte und sich nicht alle Stammspielerinnen ihres Platzes im Olympia-Aufgebot sicher sein können.

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