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Nebulös. Die Formel 1 fährt trotz Mick Schumacher in eine ungewisse Zukunft.

© dpa

Neue Saison in der Formel 1: In ihrer eigenen Blase

Die Formel 1 startet in ihre neue Saison – und muss aufpassen, dass die Begeisterung für die Rennserie nicht auf der Strecke bleibt. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Die Formel 1 ist zurück. Ein bisschen später als ursprünglich geplant, aber immerhin. Und es wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. 23 Rennen auf der ganzen Welt stehen für das Jahr 2021 im Kalender. Wohlgemerkt in einer Welt, auf der im Moment fast überall gegen eine Pandemie angekämpft wird.

Aber die Rennserie lebte schon immer in ihrer eigenen Blase. Im Vorjahr war es die Formel 1, die die Motoren wieder dröhnen ließ, als in anderen Sportarten noch überlegt wurde, wie es in Zeiten von Corona überhaupt weitergehen soll.

Das kann man innovativ nennen oder auch einfach nur als Folge dessen sehen, dass viel Geld eben auch viele Ideen produziert. Im Fußball ist das nicht anders, es steht einfach zu viel auf dem Spiel. Wobei sich „Spiel“ auch durchaus mit dem Wort „Geschäft“ ersetzen ließe.

Dazu passt, dass die Formel 1 hierzulande weitgehend im Pay-TV verschwindet. Und das ausgerechnet in einer Saison, die aus deutscher Sicht durchaus interessant zu werden verspricht. Stichwort: Mick Schumacher.

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Der Motorsport muss sich darüber hinaus aber mit noch viel größeren Problemen beschäftigen. Zwar ist die Formel 1 grüner als ihr Ruf, trotzdem stellt sich die Frage, inwieweit es noch zeitgemäß ist, Autos mit Verbrennungsmotoren quer über den Globus zu fliegen, nur um sie irgendwo im Kreis fahren zu lassen? Zwar will die Formel 1 bis 2030 klimaneutral sein, warum das aber nicht schneller möglich sein soll, bleibt nebulös.

Vielleicht wird sie vorher ja zumindest wieder etwas spannender. Ob schon in dieser Saison, bleibt abzuwarten. Der sportliche Wettbewerb der Fahrer macht einen Großteil der Faszination Motosport aus. Die Formel 1 muss aufpassen, dass diese Begeisterung nicht auf der Strecke bleibt – und sie in ihrer Blase komplett den Bezug zur Außenwelt verliert.

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