zum Hauptinhalt
Im vorletzten Heimspiel gaben sich die Füchse Berlin gegen Balingen-Weilstetten keine Blöße.

© IMAGO / Foto Lächler

Nächste Saison wieder international: Füchse sichern sich die European League

Vor 700 Zuschauern erfüllen die Füchse ihre Pflichtaufgabe und gewinnen mit 36:30 gegen die HBW Balingen-Weilstätten.

Es war das übliche Prozedere. Hans Lindberg schnappte sich den Ball, rollte das harzbeklebte Spielgerät mit dem Fuß mehrmals über den Hallenboden und trat dann – nach außen hin gewohnt entspannt – zum Siebenmeter an. Sekunden später hatte Däne den Strafwurf bereits verwandelt und mit seinem dritten Tor in Folge den Füchsen acht Minuten vor Abpfiff die erste Sieben-Tore-Führung beschert.

Es war die Vorentscheidung in der Partie gegen die HBW Balingen-Weilstätten, die die Berliner letztlich mit 36:30 (19:15) gewinnen konnten.

„Für uns gilt es, nach der kurzen Regenerationsphase nach dem Spiel am Donnerstag in Flensburg schnellstmöglich den Schalter umzulegen und zuhause keine Punkte liegen zu lassen”, hatte Trainer Jaron Siewert vor der Partie gefordert und gleichzeitig vor den kämpferisch starken Baden-Würtembergern gewarnt, die in dieser Saison für einige Überraschungen gut waren.

Die gegnerischen Schwächen ausgenutzt

So konnte Balingen den Topteams aus Mannheim, Magdeburg und Melsungen Punkte abnehmen, gewann zuletzt in eigener Halle gegen Wetzlar und stemmte sich so dem Abstieg weiter entgegen. Das Team von Jens Bürkle hatte aber über die Spielzeit Probleme, die gute Leistung konstant abzurufen. Nicht ganz unbedeutend waren dabei verletzungsbedingte Rückschläge.

Nach Berlin kam der Tabellenfünfzehnter ebenfalls angeschlagen, musste auf seine beiden etatmäßigen Kreisläufer verzichten, die nicht nur im Angriff fehlten, sondern ebenso als elementare Bausteine des Innenblocks in der Defensive schmerzlich vermisst wurden. Berlin nutzte die Schwäche des Gegners dankend aus. Zum einen forcierte Siewerts Truppe das Spiel über den Kreis, zog zum anderen die Abwehrreihe der Gäste gekonnt auseinander.

[Mehr guten Sport aus lokaler Sicht finden Sie – wie auch Politik und Kultur – in unseren Leute-Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken. Hier kostenlos zu bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Nach einer guten Viertelstunde wies die Anzeigetafel in der mit 700 Zuschauern gefüllten Max-Schmeling-Halle bereits eine deutliche Führung für die Hausherren aus (16., 12:7). Doch ganz abschütteln ließen sich die Balinger nicht, verkürzten wiederholt den Rückstand. Allen voran Jona Schoch, der aus dem Rückraum zehnmal erfolgreich war.

Spätestens in der zweiten Hälfte gingen den Gästen allerdings die Kräfte aus, während man auf der anderen Seite auf einen breiten und ausgeglichenen Kader zurückgreifen konnte. Siewert verteilte die Einsatzzeiten ohne einen Bruch im Spielfluss riskieren zu müssen, gab allen die Möglichkeit, sich auf dem Feld zu beweisen.

Die European League ist sicher

Einen Wermutstropfen gab es dennoch: Marian Michalczik knickte in der 16. Minute bei einer Offensivaktion nach einem Zweikampf um, verletzte sich den linken Fuß so, dass er anschließend nicht mehr in das Geschehen eingreifen konnte.

Der Sieg gegen Balingen geriet indes nie in Gefahr, auch weil Lindberg mit seinen zehn Treffern wieder einmal eine Gala-Performance ablieferte. Für ihn und die Füchse ist damit Platz fünf in der Bundesliga rechnerisch fix und damit auch die erneute Qualifikation für die European League.

Doch damit nicht genug. Durch den vorangegangenen Sieg des SC Magdeburg bei den Rhein-Neckar-Löwen sprangen die Berliner am Sonntag sogar auf den vierten Rang und haben gute Chancen diesen bis zum Ende der Saison zu verteidigen. Denn die Mannheimer haben vom Papier her das anspruchsvollere Restprogramm, spielen noch in Essen und zuhause gegen den THW Kiel. Die Füchse auf der anderen Seite sind am Mittwoch in Melsungen gefragt bevor sie am letzten Spieltag vor heimischer Kulisse den Bergischen HC empfangen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false