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Wissen, wie man zusammen feiert: Zach Boychuk, Leo Pföderl und Marcel Noebels (von rechts).

© Imago/Maximilian Koch

Nach Sieg im Spitzenspiel: Die Eisbären stürmen in Richtung Spitze

18:4 Tore in den letzten drei Spielen offenbaren die offensiven Stärken der Berliner. Insbesondere ein Sturm-Trio hat zuletzt ordentlich Fahrt aufgenommen.

Inzwischen ist es fast schon Tradition, dass die Eisbären mit einem Sieg aus Köln abreisen. Bis auf ein 2:3 im November des letzten Jahres konnten die Berliner alle Spiele seit 2021 bei den Haien gewinnen. Und so ist es auf den ersten Blick auch nicht weiter erstaunlich, dass sich die Mannschaft von Serge Aubin am Freitagabend ziemlich souverän mit 5:2 durchsetzen konnte.

Im Vergleich zu den vorherigen Duellen waren die Kölner diesmal allerdings nicht als Außenseiter angetreten. Fulminant war das Team von Uwe Krupp in diese Saison gestartet und hatte die Einschätzung untermauert, dass es dank intelligenter Transfers zu den Mitfavoriten auf den Titel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zählt. Insofern war es schon verwunderlich, wie sich die Eisbären einmal mehr in diesem Vergleich behaupten konnten.

Ernsthaft unter Druck gerieten die Berliner nur im Schlussdrittel, „weil wir leider ein bisschen vom Gaspedal und nicht mehr so aggressiv draufgegangen sind“, wie es EHC-Kapitän Kai Wissmann bei Magentasport umschrieb. Sodass auf eine 4:0-Führung ein zwischenzeitliches 4:2 folgte. Dennoch hatte man als Zuschauender nicht das Gefühl, dass dieses Spiel noch mal in die andere Richtung kippen kann.

Bei den einzigen beiden Niederlagen dieser Saison in Mannheim (2:4) und in Schwenningen (1:4) waren die Eisbären noch etwas schlampig mit ihren Chancen umgegangen oder hatten sogar etwas Mühe, den gegnerischen Torwart dauerhaft in Bredouille zu bringen. Davon kann keine Rede mehr sein. 18:4 heißt die Bilanz der letzten drei Spielen (5:0 in Nürnberg, 8:2 in Iserlohn, 5:2 in Köln) und es zeigt sich immer mehr, welches Potenzial in dieser Offensive steckt.

Lean Bergmann fehlt wohl drei Monate

Unmittelbar vor dem Spitzenspiel in Köln mussten die Eisbären die erste schwere Verletzung in dieser Saison verkünden. Ausgerechnet Lean Bergmann, der nach zwei schweren Jahren in Berlin wieder zu alter Stärke zurückfinden möchte, fehlt drei Monate wegen einer Bänderverletzung, die er sich im Spiel gegen Nürnberg zugezogen hatte. Auch Yannick Veilleux musste passen, dem zuletzt anzumerken war, wie er aufblüht, jetzt, wo er bis auf den kürzlich erlittenen Nasenbeinbruch ohne größere Beschwerden spielen kann.

Diese Ausfälle machen sich derzeit nicht bemerkbar, weil der Kader entsprechend breit aufgestellt ist. Vor allem ist bereits in dieser frühen Phase der Saison zu beobachten, mit welcher Freude jeder Einzelne im Team seiner Arbeit wieder nachgeht.

Zach Boychuk ist ein Paradebeispiel hierfür. Der 34 Jahre alte Mittelstürmer fiel in den Vorjahren stets eher als Gestalter denn als Torjäger auf. In den bisherigen acht Spielen schoss der Kanadier bereits sechs Treffer und bereite ein weiteres vor.

Leo Pföderl (30) ist ebenfalls kaum wiederzuerkennen, seitdem er seine Verletzungen auskuriert hat. Normalerweise ist der Stürmer bekannt als derjenige, der die Vorlagen seiner Nebenleute verwertet. In dieser Saison hat er ein ums andere Mal seine Kollegen sehenswert in Szene gesetzt.

Die Vorarbeit zum 3:0 in Köln durch Boychuk in Zusammenarbeit mit Marcel Noebels war ein echter Hingucker. Drei Tore und fünf Vorlagen sind Nachweis von Pföderls Blitzstart. Nobels (31) punktete dreifach und steht bereits bei acht Vorlagen und einem Tor.

Dieses Trio harmonierte auf beeindruckende Weise in den Meisterjahren 2021 und 2022. Dass sie zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison derart eingespielt wirken, ist ein vielversprechendes Signal.

Am Sonntag geht es in Wolfsburg (14 Uhr, live auf Magentasport) gegen einen Gegner, der nach durchwachsenem Start zunehmend Fahrt aufgenommen hat, am Freitagabend besiegten die Niedersachsen Mannheim mit 2:1. Zudem tun sich die Eisbären aus Gewohnheit schwer in der Autostadt. Trainer Aubin sagte: „Es ist egal, gegen welchen Gegner wir spielen, wir müssen bereit sein.“ Am besten so wie am Freitagabend gegen Köln.

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