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Die Werbetafel mit den Sponsoren hängt im Medienzentrum der Nationalmannschaft in Katar.

© Foto: dpa/ Christian Charisius

Nach Rewe-Rückzug als Sponsor: DFB ersetzt Werbebanner durch „One Love“-Logo

Das Verbot der „One-Love“-Binde hatte für den Ausstieg eines DFB-Sponsors gesorgt. Der Fußballverband will nun anderweitig ein Zeichen setzen.

Nach dem Rückzug des Sponsors Rewe hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sich für eine Veränderung seiner Werbetafel in Katar entschieden. Anstatt des Rewe-Logos ist ab heute das „One-Love“-Symbol zu sehen, das bei der Fußball-WM in Katar viel diskutiert wurde.

Die Werbetafel befindet sich im WM-Medienzentrum der deutschen Nationalmannschaft in Al-Shamal, in dem die täglichen Pressekonferenzen von Spielern und Trainern stattfinden. Als Erstes hatte die „Bild“-Zeitung über die Änderungspläne des DFB berichtet.

„Der DFB hat durch die Entscheidung eines Partners, sechs Wochen vor dem eigentlichen Vertragsende auf Werbemittel zu verzichten, die Chance erhalten, auch im Rahmen der fast täglichen Pressekonferenzen in Katar, mit der „One-Love“-Botschaft seine Haltung auszudrücken“, erklärte der Verband gegenüber der „Bild“.

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Das Einzelhandelsunternehmen Rewe war am Dienstag mit sofortiger Wirkung von seiner Kooperation mit dem DFB zurückgetreten. Hintergrund ist das Verbot der Fifa für das Tragen einer Kapitänsbinde mit der Aufschrift „One Love“.

„Die skandalöse Haltung der Fifa ist für mich als CEO eines vielfältigen Unternehmens und als Fußballfan absolut nicht akzeptabel“, erklärte „Rewe“-Chef Lionel Souque.

Der Deutsche Fußballbund hatte kurz vor dem ersten Spiel der Nationalmannschaft am Mittwoch entschieden, sich den Vorgaben der Fifa zu beugen.

Mit der sogenannten „One Love“-Binde wollten insgesamt sieben Nationalmannschaften ein Zeichen gegen Homophobie und Diskriminierung setzen. Die Armbinde zeigt ein Herz in bunten Regenbogenfarben, das für Vielfalt und Offenheit stehen soll, darunter steht der Schriftzug „One Love“.

Ab heute Regenbogenfarben im Stadion erlaubt

Der Fußball-Weltverband jedoch beruft sich auf das sogenannte Fifa-Ausrüstungsreglement, nach welchem bei Endrunden die von der Fifa bereitgestellte Kapitänsbinde zu tragen ist. Diesen Regeln hätten alle Mannschaften offiziell zugestimmt. Als Strafe für das Tragen der „One-Love“-Binde drohte die Fifa mit einer Gelben Karte als Mindeststrafe, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf in der „Sportschau“.

Auch die Sicherheitskräfte in Katar waren bisher dazu angehalten, den Fans Kleidungsstücke oder Werbemittel in Regenbogenfarben abzunehmen. Aber Medienberichten zufolge sollen solche Symbole der Unterstützung ab heute im Stadion erlaubt sein.

Kritik zu der „One-Love“-Entscheidung der Fifa gab es von vielen Seiten. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) trug beim Spiel der deutschen Nationalmannschaft demonstrativ die „One Love“-Binde auf der Tribüne.

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Bis auf den Rewe-Konzern hatten alle DFB-Sponsoren ihre Kooperationen fortgesetzt. Der Vertrag mit dem Einzelhandelsunternehmen wäre aber ohnehin zum Jahresende abgelaufen.

Das WM-Gastgeberland Katar vertritt allgemein eine restriktive Haltung gegenüber der LGBTIQ+-Community. Vor der Fußball-WM berichtete die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch von einer Überwachung der Online-Aktivität queerer Personen. Die Organisation wirft dem Regime auch Misshandlungen vor. (mit dpa)

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