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Manuel Wiederer (r.) und die Eisbären leisteten sich im Duell mit München einmal mehr zu viele Fehler.

© Imago/Nordphoto

Nach Niederlage gegen München: Die Eisbären klammern sich an den letzten Strohhalm

Zehn Spiele vor dem Ende der Hauptrunde haben die Eisbären wieder neun Punkte Rückstand auf einen Pre-Play-off-Platz. Aufgeben ist dennoch keine Option für die Berliner.

„An mangelndem Einsatz hat es definitiv nicht gelegen“, betonte Trainer Serge Aubin nach dem 3:4 der Eisbären Berlin gegen den EHC Red Bull München am Freitagabend. Doch wie so oft in dieser Saison hatte sich der nur auf Platz 13 stehende Meister auch gegen den Tabellenführer der Deutschen Eishockey-Liga entscheidende Fehler geleistet und so weiter Boden auf die Play-off-Plätze verloren. Nach der dritten Niederlage hintereinander beträgt der Rückstand auf Rang zehn bei noch zehn ausstehenden Hauptrundenspielen nun bereits neun Punkte.

Symptomatisch war die Minute vor der zweiten Drittelpause. Die Berliner hatten zuvor nach einem 0:2-Rückstand durch Kevin Clarks Anschlusstreffer wieder ins Spiel gefunden, als Verteidiger Jonas Müller seinen großen Auftritt hatte: Am eigenen Tor übernahm er den Puck, schüttelte alle Verfolger ab und vollendete seinen Sololauf über die gesamte Eisfläche mit einem abgefälschten Rückhandschuss, der unhaltbar für seinen früheren Teamkollegen Mathias Niederberger im Netz der Gäste landete. 

Besser hätte es für die Hauptstädter nicht kommen können – doch der psychologische Schub verpuffte umgehend. Die Eisbären verloren das folgende Bully, ließen dem Münchener Angreifer Yasin Ehliz zu viel Raum, und nur zwölf Sekunden nach Müllers Energieleistung lagen sie wieder in Rückstand. „Das ist inakzeptabel“, monierte Aubin. „Das sind die Momente, die man im Griff haben muss, wenn man Erfolg haben will.“

Bei den Eisbären stehen Aufwand und Ertrag in keinem guten Verhältnis

Im letzten Drittel bemühten sich die Berliner weiter, leisteten sich aber in der 57. Minute einen fatalen Puckverlust in der eigenen Zone, den Chris DeSousa zum vorentscheidenden 4:2 der Gäste nutzte. Clark belohnte sich drei Sekunden vor der Schlusssirene mit seinem zweiten Treffer noch für eine wieder einmal äußerst engagierte Vorstellung, konnte sich darüber angesichts der Niederlage aber nicht wirklich freuen: „Das ist schwer zu schlucken“, räumte der Kanadier ein. 

Coach Aubin gab sich trotz der schwindenden Play-off-Hoffnungen kämpferisch: „Hier gibt niemand auf, das steht fest“, sagte er. Am Sonntag (14 Uhr/live bei Magentasport) müssen die Berliner aber erst einmal hinter sich schauen. Dann empfangen sie die Augsburger Panther, die den ersten Abstiegsplatz 14 belegen und durch ein 8:2 gegen Bietigheim wieder auf zwölf Punkte an die Eisbären heranrückten.

„Vielleicht haben wir einen kleinen Vorteil, weil wir erneut zu Hause spielen. Aber wir müssen unsere Emotionen unter Kontrolle haben und das Duell der Special Teams gewinnen“, forderte Clark mit Blick auf die durch die jüngsten Ergebnisse wieder gestiegene Brisanz des Spiels. 

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