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Mit Trainer Bruno Labbadia kam die Wende zum Besseren, aber es bleibt viel zu tun für Hertha.

© Reuters

Nach einer Saison voller Turbulenzen: Für Hertha BSC ist noch einmal alles gut gegangen

Das letzte Spiel in Gladbach ist ein Abziehbild von Herthas Saison. Wenigstens das Ende war halbwegs versöhnlich. Nun ist kluges Handeln gefragt. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stefan Hermanns

Dass der letzte Eindruck hängen bleibt, das ist den Spielern von Hertha BSC gerade noch rechtzeitig in den Sinn gekommen. Diese Erkenntnis dürfte ihnen spätestens in der Pause des Spiels gegen Borussia Mönchengladbach gekommen sein, nach einer Halbzeit, in der die Berliner dem Champions-League-Aspiranten gnadenlos unterlegen waren.

Flankiert wurde der Erkenntnisprozess der Spieler durch einige Umstellungen des Trainers Bruno Labbadia. Und auch wenn dessen Analyse der zweiten Hälfte am Ende etwas zu rosarot ausfiel: Dank einer Leistungssteigerung der Berliner fiel die Niederlag letztlich noch halbwegs ehrenhaft aus.

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Das letzte Spiel vor der Sommerpause, das 1:2 in Mönchengladbach, war ein bisschen wie die ganze Saison für Hertha. Voller Turbulenzen, mit einigen Peinlichkeiten – am Ende aber ist es noch halbwegs gut ausgegangen. Auch wenn es zwischenzeitlich durchaus kritisch aussah, sind die Berliner von den schlimmsten Widrigkeiten des Abstiegskampfes weitgehend verschont geblieben.

Das ist in erster Linie ein Verdienst des neuen Trainers Bruno Labbadia, der die Mannschaft nach all den Irrungen unter seinen Vorgängern Covic, Klinsmann und Nouri mit ruhiger Hand durch die Zeit nach dem Re-Start der Liga geführt hat; der sich an den Realitäten orientiert hat und nicht irgendwelchen Hirngespinsten hinterhergejagt ist – und der daher auch, bis zum Beweis des Gegenteils, der richtige Trainer für den nächsten Schritt ist.

Der nämlich steht jetzt für Hertha an. Wieder einmal. Die Mannschaft hat Potenzial, das hat sie schon in der Rückrunde unter Labbadia punktuell gezeigt. Und sie hat interessante Spieler in ihren Reihen, nicht zuletzt Matheus Cunha, der vieles mitbringt, aber auch immer wieder bewiesen hat, dass er noch viel lernen muss. Aber das gilt im Grunde auch für Hertha als Ganzes.

Investor Lars Windhorst verschafft Hertha neue Möglichkeiten

Durch den Einstieg von Investor Lars Windhorst steht der Klub deutlich besser da als das Gros der Konkurrenten. Viele Vereine werden als Folge der Coronavirus-Pandemie erst einmal massiv sparen müssen. Hertha hingegen hat schon im Winter mehr Geld für neue Spieler ausgegeben als jeder andere Klub auf der Welt. Und auch wenn sich das nicht endlos wiederholen lässt, werden auch in diesem Sommer mehr Mittel zur Verfügung stehen als bei vielen anderen Klubs.

Es wird darauf ankommen, diese Mittel klug einzusetzen. Denn dass Hertha, bei allem Potenzial, für ganz oben noch einiges fehlt, das hat die Mannschaft am Samstag erkennen müssen. In der ersten Halbzeit gegen den künftigen Champions-League-Starter Borussia Mönchengladbach.

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