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Spandaus Trainer Athanasios Kechagias ist immer mit Feuereifer dabei und nun auch in Europa ein gefragter Mann.

© imago images/camera4+

Nach dem Wunder von Dubrovnik: Spandau 04 hofft auf Ostern und Weihnachten an einem Tag

Nach dem Sieg gegen den kroatischen Spitzenklub will Spandau 04 die Motivation aufrechterhalten. Dabei hofft der Verein auch auf ein zweites kleines Wunder.

Athanasios Kechagias ist aktuell ein gefragter Mann. Der Trainer der Männermannschaft von Spandau 04 erhält derzeit viele Anrufe und Gratulationen, nicht nur aus Deutschland, sondern ganz Europa. Seit sich der Grieche gemeinsam mit den Wasserballern in der Champions League gegen den kroatischen Spitzenklub Jug Dubrovnik durchsetzen konnte, ist der Berliner Verein auch auf dem Radar anderer nennenswerter europäischer Klubs. „Wir erhalten so viel Aufmerksamkeit von internationalen Wasserball-Medien wie schon lange nicht“, sagte Präsident Hagen Stamm. „Eigentlich hatte uns keiner auf dem Zettel. Aber jetzt ist das ‘Hallo’ in der Wasserball-Welt groß und jeder hat uns auf dem Schirm.“

In der Champions League mussten die Spandauer gegen Dubrovnik zunächst eine 11:12-Heimniederlage einstecken, revanchierten sich dann aber im Rückspiel. Mit einem beeindruckenden Auftritt setzten sie sich in der vergangenen Woche durch und verbesserten sich mit acht Punkten auf Rang fünf in der Gruppe B, die acht Teams umfasst. Nun liegen sie nur noch drei Punkte hinter Dubrovnik. „Um Dubrovnik noch von Platz vier zu verdrängen, war es das absolute Schlüsselspiel.“ Denn nur die besten vier Klubs erreichen nach Abschluss der insgesamt 14 Spieltage das Final 8, das Anfang Sommer in Belgrad ausgetragen wird.

„Es war wie mit einem angeschlagenen Löwe“, resümierte Stamm nach dem überraschenden Sieg. „Dadurch, dass Matheo Cuk draußen war aufgrund der Brutalität Berlins und nur mit zwölf Spielern gespielt werden konnte, war die ganze Mannschaft on fire.“ Die Motivation sei an diesem Tag besonders hoch gewesen und dem Team sei es gelungen, die Motivation in Cleverness umzuwandeln und gegenüber Dubrovnik abgebrüht aufzutreten. „Das war schon ein Wunder. Am Ende haben wir verdient und souverän gewonnen. Viele Spieler sind über sich hinausgewachsen.“

Trainer Athanasios Kechagias hat großen Anteil am Erfolg

Für Spandau stellt der Sieg gegen Dubrovnik auch ein Stück Vereinsgeschichte dar, schließlich spielen in dem Klub einige kroatische Nationalspieler, die im vergangenen Sommer bei der Europameisterschaft in Split Gold holten. Einen großen Anteil an dem Erfolg habe auch Trainer Kechagias, der von Stamm und seinen Spielern „Sakis“ genannt wird. „Nach dem unglücklichen Spiel in Berlin hat er das Team erfolgreich auf die letzte Chance in Dubrovnik hingewiesen.“

Kechagias kam in dieser Saison nach Spandau. Zuvor hatte Peter Kovacevik die Mannschaft trainiert, den Klub nach acht Jahren aber verlassen. Kechagias trainierte zuvor mehrere Nationalmannschaften, zuletzt Rumänien. Seine Heimat Griechenland hat im Wasserball in den vergangenen Jahren ordentlich zugelegt, vermehrt in den Nachwuchs investiert und sich sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern international verbessert.

Kechagias soll dem Klub nun auch dabei helfen, das Niveau hochzuhalten, um sich für die nächste Runde in der Champions League zu qualifizieren und damit zu den besten acht Teams zu zählen. „Das wäre unser Traum.“ In der Bundesliga wolle die Mannschaft jedes Spiel ernst nehmen, um die Motivation und Konzentration zu wahren und die Spannung hochzuhalten, sagt Stamm. Bei den anstehenden Spielen muss Spandau Ende Februar gegen Brescia und Budapest ran, die momentan an Platz eins und zwei in der Tabelle stehen. „Da kann man nur auf den Zusammenfall von Ostern und Weihnachten auf einen Tag hoffen.“

Am Samstag steht für Spandau in der Bundesliga aber erst einmal ein Heimspiel gegen Potsdam auf dem Programm (16 Uhr, Schwimmhalle Schöneberg). Auch die Frauen sind an diesem Wochenende gefragt, nämlich gegen den Dauerrivalen Bayer Uerdingen. Sie spielen in dieser Saison erstmals in der Donau League, um mehr Spielpraxis gegen europäische Teams zu erhalten und auf lange Sicht auch in der Champions League anzugreifen. „Der Schritt, um auf die Männerebene zu kommen, ist ein großer.“ Von den Top acht auf europäischer Ebene seien die Frauen aktuell noch weit entfernt, sagt Stamm – noch weiter als die Männer.

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