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Raus mit Applaus. Die Füchse Berlin verkauften sich teuer gegen die Weltauswahl des FC Barcelona - und hatten allen Grund, erhobenen Hauptes vom Feld zu gehen.

© dpa

Nach dem Weltpokal-Finale: Füchse Berlin gehen zuversichtlich in die Saison

Mit dem dritten Weltpokal-Titel in Folge ist es nichts geworden für die Füchse Berlin - dennoch nimmt der Handball-Bundesligist positive Erkenntnisse mit aus Doha.

Als die Gemüter wieder Normaltemperatur erreicht hatten und die Köpfe nicht mehr qualmten, sah sich Velimir Petkovic zu einer Entschuldigung gezwungen. „Ich habe im Namen meiner Spieler protestiert, weil ich mit einigen Schiedsrichter-Entscheidungen überhaupt nicht einverstanden war“, sagte der Trainer der Füchse Berlin nach der 25:29-Niederlage im Weltpokal-Finale gegen den FC Barcelona am Montagabend, „aber natürlich habe ich der Mannschaft damit geschadet“. Also wiederholte der Füchse-Coach das, was er nach seiner Roten Karte wegen anhaltender Meckerei zuvor schon in der Kabine kommuniziert hatte. Sorry nochmal, Asche auf sein Haupt, kommt nicht wieder vor (obwohl das ziemlich schwer zu glauben ist).

Interne Verwerfungen stehen beim Berliner Handball-Bundesligisten dennoch nicht zu befürchten nach der außerplanmäßigen Dienstreise in die Wüste, dafür waren alle Beteiligten viel zu stolz auf das Erreichte, wenngleich es sich im konkreten Fall um eine Niederlage handelte – allerdings auch gegen ein Team, dessen dauerhafter Anspruch der Champions-League-Sieg ist, gegen den FC Barcelona. Tatsächlich war die Niederlage gegen die Katalanen die erste für die Berliner, seitdem sie im Sommer 2015 eine Wildcard für das Turnier in Doha erhalten hatten. Bis Montagabend lautete ihre Bilanz: acht Siege aus acht Spielen, unter anderem gegen solch namhafte Vertreter wie Paris St. Germain oder KC Veszprem. Kein Wunder also, dass Spieler, Trainer und Verantwortliche trotzdem ein wenig feierten und im Umgang miteinander Nachsicht walten ließen, trotz vergebener Chance.

Am Sonntag startet die Bundesliga-Saison gegen Ludwigshafen

Womöglich sieht das anders, wenn sie sich noch einmal das Video des Endspiels von 2017 ansehen. Dann dürfte der Stab nämlich zu der Erkenntnis gelangen, dass der dritte Titel nach 2015 und 2016 durchaus im Bereich des Möglichen lag – wenn da nicht diese verflixte Anfangsphase gewesen wäre. „Wir haben richtig gut gespielt und super gekämpft“, analysierte Coach Petkovic, „aber die ersten zehn, zwölf Minuten...“ In dieser Phase handelten sich die Berliner die Hypothek eines Fünf-Tore-Rückstands ein, dem sie im weiteren Verlauf stets hinterherliefen.

Mit Blick auf den Bundesliga-Start gab es aber auch positive Erkenntnisse. „Wir haben früh hinten gelegen und dennoch nicht den Kopf verloren“, sagte Coach Petkovic. Und Abwehrchef Jakov Gojun, der ebenfalls die Rote Karte sah, befand: „Gegen so ein Team wie Barcelona zurückzukommen, ist nicht selbstverständlich. Diesen Schwung werden wir in die Liga mitnehmen.“ An diesem Sonntag (15 Uhr, Max-Schmeling-Halle) starten die Berliner leicht verspätet in die Bundesliga-Saison, Gegner ist dann Aufsteiger Ludwigshafen. „Ich habe von der Mannschaft verlangt, dass sie in Doha die beste Leistung der Vorbereitung zeigt und das hat sie getan. Jetzt will ich mehr davon sehen“, sagte Petkovic. Und Vereinspräsident Frank Steffel ergänzte: „Ich bin mir sicher, dass unsere Fans die Mannschaft mit großem Applaus empfangen werden.“ Ob nun mit oder ausnahmsweise auch ohne Siegerpokal.

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