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Gut gemacht: Herthas Trainer Ante Covic gratuliert seinem doppelten Torschützen Vedad Ibisevic.

© Christof Stache/AFP

Nach dem lockeren Sieg im DFB-Pokal: Ein guter Anfang für Hertha BSC

Beim souveränen Sieg in Eichstätt spielt Hertha BSC, wie es sich Trainer Ante Covic vorstellt. Doch die nächste Aufgabe wird ungleich größer.

Es ging natürlich in erster Linie um die Erfüllung der Pokalpflicht. Hinfahren, weiterkommen, zurückfahren, Dankeschön! Das gelang auch diesmal in der ersten Runde dem einen Favoriten besser, dem anderen schlechter und wieder anderen gar nicht. Hertha BSC gelang es sehr gut. „Wichtig ist, dass wir noch im Lostopf drin sind“, sagte Trainer Ante Covic am Montagvormittag, als die Reservespieler auf dem Schenckendorffplatz trainierten. Das ist der harte Fakt nach dem DFB-Pokalspiel in Ingolstadt gegen den Regionalligisten VfB Eichstätt.

Aber es gibt noch weitere Erkenntnisse nach dem über weite Strecken höchst souveränen 5:1 (3:0) im ersten Pflichtspiel unter dem neuen Trainer: „Wir hatten wesentlich mehr schöne und bessere Sequenzen als nicht so gute“, sagte Covic. „Dass nicht alles über 90 Minuten perfekt lief, steht außer Frage.“ Trotzdem lautet das Fazit: Aller Anfang war nicht schwer, sondern größtenteils gut.

Nun ist der Tabellenelfte der Regionalliga Bayern, der zuletzt im Verbandspokal überraschend in der ersten Runde am TV Aiglsbach scheiterte und am Donnerstag gegen den VfB Buchbach um Punkte kämpft, sicher nicht der Maßstab für den Fußball-Bundesligisten. Allerdings laufen solche Begegnungen eben nicht von allein in die vom Favoriten gewünschte Richtung. Kompetente Ansprechpartner bei diesem Thema sind in der aktuellen Pokalsaison der FC Augsburg (rausgeflogen beim SC Verl) und der 1. FSV Mainz 05 (beim 1. FC Kaiserslautern gescheitert). Andere Erstligisten fanden erst im Nachsitzen den Ausgang Richtung zweite Runde.

Stürmer Vedad Ibisevic dagegen stellte zufrieden fest: „Dass wir fünf Tore schießen, ist nicht selbstverständlich.“ Das gelang mit schnellem, druckvollem Offensivspiel und viel Ballbesitz. So wie es sich Covic vorstellt. Die Stärke des Gegners spielt zu diesem frühen Zeitpunkt nicht die entscheidende Rolle. Wichtig ist, dass es läuft, denn so „kommt noch mehr der Glaube an unsere Spielphilosophie“, sagte Covic.

Außer Ibisevic, der zweimal erfolgreich war, trafen Salomon Kalou, der eingewechselte Alexander Esswein und Vladimir Darida. Die starke Leistung des Tschechen freute Covic besonders. Darida hatte unter Covics Vorgänger Pal Dardai am Ende kaum noch überzeugt, dann aber richtig aufgedreht. „Wenn Spieler solch eine gute Vorbereitung zeigen, ist oft ein Fragezeichen dahinter. Sie können das nicht immer umsetzen. Aber er hat direkt angeknüpft“, sagte der Trainer. Als einziger der Neuzugänge durfte Stürmer Dodi Lukebakio mitspielen, Herthas teuerster Einkauf der Vereinsgeschichte kam beim Stand von 4:1 gut 20 Minuten vor Schluss. „Er hat drei oder vier Mal kurz angeruckt und seine individuelle Klasse gezeigt“, bilanzierte Covic. Lukebakio sollte bei seinem Einsatz in erster Linie die Abläufe innerhalb des Teams weiter verinnerlichen.

Nun folgt der Ernstfall

Eichstätt forderte Hertha nicht dauerhaft, jedoch zumindest in Ansätzen. Vor allem in den ersten Minuten und noch einmal nach dem Tor durch Julian Kügel zum 1:3, als Hertha für wenige Minuten die Souveränität abging. In so einem Fall gäbe es zwei Varianten, sagte Covic: „Die Spieler verstecken sich oder sie wollen weiter den Ball haben und dominant agieren. Ich habe Zweiteres gesehen.“ Innenverteidiger Niklas Stark bilanzierte: „Das war ein Spiel, aus dem wir einiges herausziehen und sehen konnten, dass unsere Ideen auch im Ernstfall funktionieren können.“

Stichwort Ernstfall. Die Berliner reisen gleich wieder in den Süden. Nach München, nur 80 Kilometer von Ingolstadt entfernt. Doch mit der räumlichen Nähe sind die Parallelen auch schon erschöpft. Hertha eröffnet am Freitag beim Deutschen Meister FC Bayern die Bundesliga-Saison. Schwerer geht es nicht, „aber die Vorfreude ist groß“, sagte Covic. Das Spiel wird selbstverständlich ein anderes. Es ist nicht davon auszugehen, dass Hertha die Münchner über den Platz scheucht. Auch in der Aufstellung dürfte es Veränderungen geben. Gegen Eichstätt spielten etwas überraschend Mathew Leckie und Jordan Torunarigha außen in der Viererkette. Beide betrieben keine größere Eigenwerbung. Covic nahm Torunarigha sogar in der Pause als Vorsichtsmaßnahme runter, da dieser nah an einem Platzverweise wandelte. Aber ansonsten war aller Anfang gut.  

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