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Beim Frankfurter 2:0-Sieg im Hinspiel war Randal Kolo Muani (links) meist zu schnell für die Berliner um Diogo Leite.

© Imago/Jan Huebner

Nach dem Europapokalaus: Union gegen Frankfurt ist das Duell der Enttäuschten

Zwischen dem 1. FC Union und Eintracht Frankfurt gibt es aktuell viele Parallelen. Mit einem Heimsieg am Sonntag könnten die Berliner einen großen Schritt in Richtung Europa machen.

Fünf Spiele ohne Sieg, unter der Woche auswärts 0:3 verloren und damit aus dem Europapokal ausgeschieden – die Parallelen zwischen dem 1. FC Union und Eintracht Frankfurt sind vor dem Duell am Sonntag (15.30 Uhr, Dazn) im Stadion An der Alten Försterei unübersehbar. „Auch Union hat eine hervorragende internationale Saison gespielt. Zuletzt war in manchen Spielen etwas Sand im Getriebe, gerade ergebnistechnisch. Diese Phasen scheinen aktuell einige Klubs durchzumachen“, sagte Frankfurts Trainer Oliver Glasner. Seine Mannschaft hat zuletzt vor ziemlich genau einem Monat gewonnen, 2:0 gegen Werder Bremen.

Das deutliche Aus im Achtelfinale der Champions League gegen den SSC Neapel am Dienstag sei eine Enttäuschung und eine neue Erfahrung gewesen, sagte Glasner. „Wir kannten das Gefühl gar nicht, als ausgeschiedenes Team von einem Europapokalspiel abzureisen. Wir können das jedoch alle einordnen.“ In der vergangenen Saison hatten die Frankfurter die Europa League gewonnen.

Wie bei den Frankfurtern herrschte nach dem 0:3 gegen Saint-Gilloise am Donnerstag auch bei Union eine Mischung aus Enttäuschung und Stolz. Am Freitag folgte nach der Rückreise die Analyse, „und die war deutlich“, wie Trainer Urs Fischer betonte. Besonders gestört hatte sich der Schweizer daran, dass seine Spieler „ein bisschen den Kopf verloren“ hätten und „in gewissen Phasen nicht als Mannschaft aufgetreten“ seien.

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Spiele haben Union und Frankfurt zuletzt jeweils nicht gewonnen

Allzu sehr auf den Fehlern herumhacken wollte Fischer, auch aufgrund der Kürze der Zeit bis zum wichtigen Spiel gegen Frankfurt, aber nicht. Von seiner Mannschaft erwartet er am Sonntag ein deutliches Zeichen. „Wir wollen eine Reaktion zeigen auf dieses Spiel am Donnerstag, und dabei geht es nicht darum, dass wir verloren oder ausgeschieden sind, sondern um die Art und Weise“, sagte Fischer.

Dass sein Team nach vielen Englischen Wochen körperlich und mental erschöpft ist, ist offensichtlich, vor der Länderspielpause müssen die Berliner aber ein letztes Mal alle Kräfte mobilisieren. Außer dem weiter verletzten Andras Schäfer und dem erkrankten Kapitän Christopher Trimmel stehen alle Spieler zur Verfügung, auch der in Brüssel kurzfristig ausgefallene Kevin Behrens.

Mit einem Sieg gegen die Eintracht könnte Union den Vorsprung auf acht Punkte ausbauen – es wäre ein großer Schritt in Richtung einer erneuten Europapokalqualifikation und würde auch die Chancen auf die Champions League deutlich verbessern. „Natürlich hat das Spiel eine Bedeutung, wenn es um die internationalen Plätze geht“, sagte Fischer ungewohnt forsch. „Es sind noch zehn Spieltage und irgendwann müssen wir auch wieder beginnen, voll zu punkten.“

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