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Willkommen zurück. Am Montag wird Trainer Pal Dardai (r.) auch Torhüter Alexander Schwolow auf dem Trainingsplatz begrüßen können.

© Imago Images/Jan Huebner

Und es geht schon wieder los: Mit diesem Kader startet Hertha BSC in die Vorbereitung

An diesem Montag beginnt für Absteiger Hertha BSC die Vorbereitung auf die neue Saison. Der Kader für die Zweite Liga ist noch ein Torso, auch wenn es an Personal nicht mangelt.

Pal Dardai hat Glück gehabt. Oder Pech. Das kommt auf die Perspektive an. Als Hertha BSC vor etwas mehr als zwei Wochen verkündete, dass der Ungar Cheftrainer des künftigen Zweitligisten bleibt, und aus diesem Anlass auf der eigenen Website ein Interview mit ihm veröffentlichte, da ging es auch um die Personalplanungen für die neue Saison. Um die Zusammensetzung des Kaders und um Verhandlungen mit möglichen Zugängen.

Er sei ja nicht aus der Welt, sagte Dardai, der bei Veröffentlichung des Interviews bereits an seinem Urlaubsort am Plattensee weilte, sinngemäß. Er stehe jederzeit bereit, um mit potenziellen Verstärkungen zu telefonieren. Und wenn es notwendig und erwünscht sei, setze er sich auch ins Flugzeug, um persönlich in Berlin vorbeizuschauen.

Pal Dardai, so viel lässt sich inzwischen sagen, hat einen sehr geruhsamen Urlaub in seiner ungarischen Heimat verbracht. Gestört wurde er von seinem Arbeitgeber offenbar nicht.

Das ist schön für ihn. Aber nicht ganz so schön für die Fans des Berliner Zweitligisten. In den sozialen Medien lässt sich inzwischen eine wachsende Ungeduld nicht mehr übersehen. Weil der Kader unmittelbar vor dem Start der Saisonvorbereitung immer noch ein Torso ist. Und weil sich bei den Zugängen derzeit nichts bis gar nichts tut, während das bei der Konkurrenz ganz anders aussieht.

Pal Dardai kann am Montag drei neue Spieler begrüßen

Der Mitabsteiger Schalke 04 hat in den vergangenen Tagen die Verpflichtungen von Ron Schallenberg (für zwei Millionen Euro vom SC Paderborn), Paul Seguin (750.000 Euro, 1. FC Union) und Bryan Lasme (ablösefrei, Arminia Bielefeld) verkündet. Der Hamburger SV, ein potenzieller Konkurrent im Kampf um den Aufstieg, hat für 750.000 Euro Immanuel Pherai von Eintracht Braunschweig, der auch schon mit diversen Bundesligisten in Kontakt gebracht worden war, geholt.

Und Ahmet Arslan, Torschützenkönig der Dritten Liga, ist nicht, wie bereits spekuliert wurde, von Dynamo Dresden zu Hertha BSC gewechselt – sondern zum 1. FC Magdeburg, dem letztjährigen Tabellenelften der Zweiten Liga.

Wenn Hertha BSC an diesem Montag (16 Uhr) auf dem Schenckendorff-Platz in die Vorbereitung der neuen Saison startet, wird Trainer Dardai immerhin drei neue Spieler begrüßen können: Torhüter Marius Gersbeck, der nach vier Jahren beim Karlsruher SC zu seinem Heimatverein zurückgekehrt ist, den dänischen U-19-Spieler Gustav Christensen und Fabian Reese, dessen Transfer die Berliner schon im Winter klargemacht haben.

Offiziell öffnet das Transferfenster erst am kommenden Wochenende. Aber es liegt weniger an solchen Formalitäten, dass personell bei den Berlinern bisher wenig passiert ist. Die eigentlichen Gründe sind hinlänglich bekannt.

Der Transfermarkt ist kompliziert

Herthas finanzielle Situation ist – vorsichtig ausgedrückt – kompliziert. Bevor der Klub neue Spieler verpflichten kann, muss er erst einmal Platz im Kader schaffen und Einnahmen generieren. Doch der Markt ist auch vor der vierten Saison seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie schwierig.

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Wochen sind es noch bis zum Saisonstart in der Zweiten Liga.

Bei Dodi Lukebakio, Herthas bestem Torschützen der vergangenen Saison, gibt es einige Spekulationen, die vielversprechend klingen. Sonst aber? Herrscht vornehme Stille. Und so wird bei den Berliner in den kommenden Tagen und Wochen vieles unter Vorbehalt stattfinden. Selbst wenn in knapp fünf Wochen die Zweite Liga in ihre neue Saison startet, bleibt immerhin noch mehr als ein Monat bis zum sogenannten Deadline Day, dem Ende der Transferperiode am 1. September.

Der Kader, mit dem Pal Dardai in die Vorbereitung startet, ist daher allenfalls ein vorläufiger. Etwas mehr als 20 Feldspieler sowie das Torhüterteam sollen am Montagnachmittag bei der ersten Einheit auf dem Platz stehen, darunter aus dem eigenen Nachwuchs Ibrahim Maza, Mesut Kesik, Julian Eitschberger, Pascal Klemens und Joel da Silva Kiala.

Auch die beiden Franzosen Myziane Maolida (l.) und Lucas Tousart werden beim Trainingsauftakt erwartet.

© Imago/Metodi Popow

Von den Spielern, die in der Vorsaison verliehen waren, sind Torhüter Alexander Schwolow (Schalke 04), Verteidiger Linus Gechter (Eintracht Braunschweig) sowie die Offensivspieler Marten Winkler (Waldhof Mannheim), Myziane Maolida (Stade Reims) und Luca Wollschläger wieder zurück. Deyovaisio Zeefuik (Hellas Verona) und Krzysztof Piatek (US Salernitana) haben noch Urlaub, sollen aber gegen Ende der Woche hinzukommen.

Doch nur Gechter und Winkler, der in der vorigen Saison für den Drittligisten Waldhof Mannheim neun Tore erzielt und vier vorbereitet hat, sind bei den Berlinern fix eingeplant. Alle anderen können oder besser – sollen – Hertha verlassen. Das gilt auch für andere Spieler, die nur kommen, um wieder zu gehen: Lucas Tousart zum Beispiel, der am Montag beim Trainingsauftakt erwartet wird, dessen Verbleib sich Hertha in der Zweiten Liga aber schlicht nicht leisten kann.

Improvisieren, spontan und flexibel sein: All das wird in der Vorbereitung auf Trainer Dardai zukommen. Zum Glück dürfte er gut erholt sein.

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