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Tadej Pogacar am 2. April

© IMAGO/Panoramic International/Uncredited

Merckx schwärmt von Pogacar: „Er ist direkt in die Geschichte gefahren“

Der Gewinn der Flandern-Rundfahrt durch Tadej Pogacar begeisterte sogar Eddy Merckx. Der große Belgier sieht in Pogacar eine Chance für den Sport.

Selbst der große und um Kritik nie verlegene Eddy Merckx hat seine wahre Freude am Flandern-Triumph von Tadej Pogacar gezeigt. „Es ist lange Zeit her, dass ich so viel Spaß bei einem Radrennen hatte. Es war ein außergewöhnlicher Moment“, sagte die belgische Radsport-Legende der Sport-Zeitung „L'Équipe“.

Pogacar sei mehr als ein Champion. „Mit seiner Fahrweise, seinem Elan und seinem Wagemut ist er direkt in die Geschichte gefahren.“

Vor Pogacar hatten lediglich zwei Fahrer in ihrer Karriere bei der Tour de France und der Flandern-Rundfahrt gesiegt. Merckx selbst natürlich und der Franzose Louison Bobet in den 1950ern. Er belebe eine Zeit wieder, die schon längst vergessen schien. „Pogacar ist das Gegenteil von dem Computer-Radsport, der in den vergangenen Jahren überhandgenommen hat“, sagte Merckx. Er sei ein Vorbild für den Sport.

Pogacar peilt Sieg bei allen fünf Monumenten des Radsports an

Pogacar selbst peilt nun den Sieg bei allen fünf Monumenten des Radsports an. Dazu fehlen dem 24-Jährigen noch Siege bei Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix. Die am kommenden Sonntag stattfindende 120. Auflage von Roubaix lässt Pogacar allerdings aus.

„Ich muss ein paar Kilo zulegen für Roubaix. Und meine Hände müssen etwas zäher werden dafür. Dann werden wir sehen“, sagte der Slowene. Es sei auf jeden Fall ein Ziel für die Zukunft. Merckx ist sich sicher: „Wenn er das sagt, wird er das eines Tages ganz sicher machen.“

Pogacar hat neben Flandern bereits Siege bei der Lombardei-Rundfahrt und Lüttich-Bastogne-Lüttich gefeiert. Bisher gelang es nur den Belgiern Rik Van Looy, Eddy Merckx und Roger De Vlaeminck alle fünf Monumente zu gewinnen.

Ein Tipp von Merckx

Bei Mailand-Sanremo war Pogacar in diesem Jahr auf Platz vier gefahren. „Dabei war ich da in einer richtig guten Form. Das Rennen wird wohl am schwierigsten zu gewinnen sein“, sagte der zweimalige Tour-de-France-Sieger. Merckx gab ihm daraufhin gleich einen Tipp: „Er muss einfach nur ein wenig später attackieren.“

Einen Erfolg in Roubaix traut die Konkurrenz Pogacar auf jeden Fall zu. „Er hätte keine technische Mühe, da mitzufahren. Wenn man irgendwann alles zigmal gewonnen hat, vielleicht wird einem dann langweilig und man sucht sich Ziele. Dann ist Roubaix womöglich eins davon“, sagte Rolf Aldag, Sportchef von Bora-hansgrohe. Und der deutsche Meister Nils Politt, 2019 Zweiter in der „Hölle des Nordens“, meinte: „Roubaix ist ein Stück anders. Aber er ist ein Weltklasse-Rennfahrer – und er kann alles.“ (dpa)

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