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Die Deutschen bedanken sich bei ihren Fans.

© dpa

Handball-WM: Macht den Handballsport nicht kleiner als er ist!

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat zwei Wochen lang begeistert. Spieler und Fans sollten sich damit zufrieden geben. Ein Kommentar.

Von Katrin Schulze

Was waren das für zwei Wochen. Wie sich die Menschen in diesem Land für die Handball-WM in Deutschland und Dänemark begeistern konnten, obwohl viele von ihnen zuvor gar nicht wussten, dass sie überhaupt stattfindet. Welche Emotionen diese deutsche Nationalmannschaft unabhängig von ihrer Platzierung wieder einmal hervorgerufen hat. Auf einmal sprachen fast alle nur noch über Handball – nur die Handballer und ihre Fans nicht. Die haben sich in diesen Tagen vielmehr einen Sport daraus gemacht, bei nahezu jeder Gelegenheit zu tröten, wie viel besser und intensiver und spannender Handball im Vergleich zum Fußball ist – und haben das eigene Spiel mit dem kleineren Ball damit unnötig kleingemacht.

Es ist wie ein nicht enden wollender Minderwertigkeitskomplex, weil doch jeder weiß, dass Handball in diesem Land niemals in die Sphären des Fußballs vordringen kann. Und das ist im Übrigen auch ganz gut so. Denn so kann der Handballsport das bleiben, was er ist: ein Sport, der nachvollziehbar ist, auch wenn die Regeln für Laien nicht immer verständlich sind. Der nicht getrieben ist von Gewinnoptimierung, irrsinnigen Transfersummen und Showgehabe. Mit nahbaren, kantigen Spielern, die nach einem Foul sofort wieder versuchen aufzustehen anstatt zu zetern. Das ist es, und es ist verdammt viel, was der Sport zu leisten mag. Wer so viele Tugenden bei so großen Turnieren an so viele Menschen vermittelt, braucht nicht mehr.

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