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Champions League: Löw sieht Finale in den USA

Bundestrainer Joachim Löw verzichtet auf London-Blitzbesuch. Im St. Regis Bal Harbour Resort in Miami Beach sind schon alle Vorkehrungen für einen spannenden TV-Finaltag am 25. Mai getroffen. Bundestrainer Löw wird dort Quartier beziehen. Mit welchen Spielern, will er am Donnerstag verraten. Manager Bierhoff rechnet mit Kritik.

Joachim Löw wird das deutsche Wembley-Endspiel in der Champions League nur in rund 7000 Kilometern Entfernung vor dem Fernseher erleben. Der Bundestrainer und Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff verzichten definitiv auf einen Flug von Miami zum Champions-League-Finale FC Bayern kontra Borussia Dortmund am 25. Mai. Die Sportliche Leitung des Nationalteams habe über einen Blitzbesuch in London zwar diskutiert, verriet Bierhoff, doch die Idee wurde verworfen: Die volle Konzentration gelte der Nationalmannschaft in den USA, „das ist unsere Aufgabe“, sagte Teammanager Bierhoff der „Sport Bild“ (Mittwoch): „Die Aufmerksamkeit wird bei den Spielern liegen, die vor Ort sind.“ Bundestrainer Löw muss bei den Testländerspielen am 29. Mai in Boca Raton gegen Ecuador und am 2. Juni in Washington gegen die USA auf mindestens 17 Nationalspieler verzichten, die andere Verpflichtungen mit ihren Klubs haben. Neben acht Münchnern und sechs Dortmundern stehen auch die Real-Madrid-Akteure Sami Khedira und Mesut Özil sowie der italienische Pokalfinalist Miroslav Klose (Lazio Rom) nicht zur Verfügung. Bei Lukas Podolski (FC Arsenal) gibt es noch Fragezeichen um eine mögliche Operation nach der Saison.

An diesem Donnerstag will Löw seinen Notkader benennen, in dem Neulinge wie Philipp Wollscheid und Sidney Sam (beide Leverkusen) und einige DFB-Rückkehrer wie Aaron Hunt (Bremen), Dennis Aogo, Marcell Hansen (beide Hamburger SV) und Andreas Beck (Hoffenheim) auftauchen sollen. „Für die Spieler, die letztendlich dabei sein werden, ist diese Reise eine große Chance. Sie können sich zeigen, sie können Erfahrungen im Kreis der Mannschaft machen“, hat der Bundestrainer bereits verkündet und die Personalprobleme hinten angestellt.

Trotzdem rechnet Bierhoff mit Kritik an der vor allem durch den Zeitpunkt so schwierigen USA-Tournee, „gerade in dieser Phase der großen Begeisterung durch das deutsche Champions-League-Finale“. Doch dieses Finale zeige auch, „dass die Qualität der Bundesliga so zugenommen hat, dass sie mehr als nur 25 gute Spieler für die Nationalmannschaft abstellen kann und muss“, betonte der Teammanager. Löw sieht in den zwei Wochen USA „die Möglichkeit, neue Spieler über einen längeren Zeitraum zu sehen und zu testen“.

Die Aufschlüsse mit Blick auf die WM im kommenden Jahr in Brasilien werden sich allerdings in Grenzen halten. Zumal auch Talente wie Lewis Holtby (Tottenham Hotspur), Sebastian Jung, Sebastian Rode (beide Eintracht Frankfurt) und Patrick Herrmann (Mönchengladbach) nicht dabei sein werden, wenn das DFB-Team am kommenden Mittwoch nach Miami fliegt. Sie werden stattdessen bei der U 21-Europameisterschaft in Israel auflaufen.

„Wir haben es ja 2009 bei Khedira, Neuer und Özil erlebt, wie wichtig ein U 21-Turnier für die Entwicklung eines Spielers ist. Es hilft uns für Brasilien mehr, wenn die Talente Turnierpraxis bekommen“, hatte Löw dazu bemerkt. Vor vier Jahren waren die deutschen Junioren Europameister geworden.

Der große Erfolg der beiden deutschen Spitzenklubs Bayern und BVB in der Champions League wird laut Bierhoff auch den Erwartungsdruck für die DFB-Auswahl weiter erhöhen: „Diesen Druck müssen wir annehmen und aushalten - zumal die Nationalmannschaft von dieser erfreulichen Entwicklung profitieren wird. Dafür müssen wir dankbar sein.“ (dpa)

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