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DER  27. SPIELTAG: Live aus dem Stadion

Mal ein Blick nach Amerika und eine Geschichte aus der NHL erzählt, aus der Eishockey-Liga. Eine wahre Geschichte.

Mal ein Blick nach Amerika und eine Geschichte aus der NHL erzählt, aus der Eishockey-Liga. Eine wahre Geschichte. Dort kam einst ein munterer Crack zum Spiel und ging in die Mannschaftskabine, um sich umzuziehen. No, sagten Trainer und Team, nicht hier, du ziehst dich heute nebenan um, beim Gegner. Der junge Mann war kurzerhand verkauft worden.

Unschöne Geschichte, nicht wahr, man denkt dabei an Schweinehälften, die verscherbelt werden, und möchte mit dem Zeigefinger auf den seelenlosen Sportkommerz in den Staaten zeigen. Tun wir ja gerne und sind mächtig stolz darauf, dass es in unserem Sport, in unserer Bundesliga noch um Werte geht, um Liebe zum Verein oder wenigstens um eine Identifikation mit diesem Verein. Das wurde zum Beispiel deutlich, als sich alle Welt, besonders sein Trainer, heftig aufregten über den Schalker Spieler Farfan, ach was, Spieler, über den Söldner Farfan. Dessen Trainer sagte seinerzeit, dass man einer solchen Mentalität mit Vehemenz entgegentreten müsse. Farfans Trainer in diesen skandalösen Tagen hieß übrigens Felix Magath. Aber der kann dieser Söldnermentalität Farfans nun nicht mehr entgegentreten, der hat kurzerhand festgestellt, wie schön es in Wolfsburg ist.

Das alles ist nicht nur ein bisschen widerlich, das gibt eine Außendarstellung der Liga, die ihr verbietet, sich mahnend über andere zu erheben. Klarer, deutlicher, zynischer kann man nicht vorführen, dass einzelne Herren in der Liga brutalstmöglich einem Spätkapitalismus der reinsten Form frönen. Den konzerneigenen Klub VfL will ich dabei nicht ausnehmen. Was haben sie Magath nachgebellt, als er damals zu Schalke wechselte, von schlechtem Stil war die Rede, und die Spieler, die haben einen Teil ihres Geheimnisses im Meisterschaftsjahr preisgegeben. Sie seien zusammengewachsen, weil sie alle ein gemeinsames Feindbild hatten: Felix Magath. Geschwätz von gestern eben alles, zählt heute nicht mehr. Zählt überhaupt nichts mehr? Ich wünsche niemandem den Abstieg, auch nicht dem VfL Wolfsburg. Obwohl. Magath als Zweitligatrainer, das hätte was. Obwohl. Ist gar nicht nötig. Magath ist schon abgestiegen.

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