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Gestrauchelt, aber noch nicht gefallen. Leon Draisaitl erwartet eine Reaktion seiner Mannschaft in Spiel zwei gegen die LA Kings.

© Imago/USA TODAY Network

Leon Draisaitl in den NHL-Play-offs: Bloß nicht schon wieder!

Die Edmonton Oilers haben enormes Potenzial, das sie bisher in der entscheidenden Saisonphase aber nie vollends abrufen konnten. Zum Auftakt der Play-offs gab es nun gleich eine Niederlage. Ein schlechtes Omen?

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Leon Draisaitl war der beste Spieler seiner Mannschaft – mal wieder. Und wenn es der Deutsche nicht ist, dann ist es Connor McDavid. Und wenn beide Topspieler der Edmonton Oilers tatsächlich einmal abgemeldet sind, gibt es immer noch Ryan Nugent-Hopkins. Alle drei Stürmer übertrafen in diesem Jahr die 100-Punkte-Marke in der NHL – das letzte Mal, dass es das in einem Oilers-Team gab, spielten noch die Eishockey-Legenden Wayne Gretzky, Jari Kurri und Mark Messier für den Klub.

1986/87 war das und am Ende stand für die Oilers auch der Meistertitel. Dass sich die Geschichte in dieser Saison wiederholt, ist allerdings längst nicht ausgemacht. Im Gegenteil: Nach der unglücklichen Auftaktniederlage in den Play-offs der besten Eishockey-Liga der Welt gegen die Los Angeles Kings in der Nacht zu Dienstag gibt es schon wieder Experten, die die Titeltauglichkeit der aktuellen Oilers-Generation in Frage stellen.

Tatsächlich stellte sich Edmonton gegen die Kings einigermaßen dämlich an. 2:0 und 3:1 führten die Gastgeber in diesem ersten von maximal sieben Duellen schon, 17 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit kassierten sie in Unterzahl den Ausgleich und schließlich in der Verlängerung das 3:4 – erneut nach einer Strafzeit. Draisaitl war hinterher entsprechend bedient und forderte mehr „Reife“ von seiner Mannschaft.

Torhüterposition und Defensive sind seit Jahren die Problemstellen

Seit Jahren gelten die Oilers als Mitfavorit auf den Stanley Cup – zugegeben, in einer völlig offenen Liga wie der NHL gilt das für mindestens zehn Teams. Aber immer, wenn es wirklich darauf ankommt, steht sich die Mannschaft trotz ihrer geballten Ladung an Offensivpower selbst im Weg. Ein starker Torhüter und eine stabile Defensive gelten als Schlüssel für den Erfolg in den Play-offs, in Edmonton sind das nach wie vor die neuralgischen Punkte.

Und so fängt nun wieder das große Kopfkino an, vor allem, weil Edmonton nach zuletzt neun Siegen nacheinander in bestmöglicher Form in diese Play-offs ging. Alles vergessen. „Wir müssen uns jetzt sammeln und bereit sein für das nächste Spiel“, forderte Draisaitl. Auch der Deutsche weiß, dass es nach einem erneut frühen Scheitern seiner Mannschaft wieder viele unangenehme Fragen geben wird – auch an ihn. Aber noch ist viel Eishockey in diesen Play-offs zu spielen und die Oilers haben es selbst auf dem Schläger.

Klar ist jedoch: Angesichts des enormen Talents in dieser Mannschaft sind tolle individuelle Statistiken längst nicht mehr genug. Schon gar nicht für Leon Draisaitl.

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