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Der katarische Emir Tamim bin Hamad Al Thani streift Argentiniens Kapitän Lionel Messi einen Bischt über.

© Imago/Laci Perenyi

Konsequente Gewand-Aktion: Solch eine Farce muss Lionel Messi ertragen

Die Empörung nach dem WM-Finale ist groß. Dabei demonstrierte Messis katarischer Arbeitgeber ihm nur, wem er einen großen Teil seines Reichtums zu verdanken hat.

Ein Kommentar von Claus Vetter

So trickreich Lionel Messi auf dem Platz in dem grandiosen WM-Finale auch war, bei der Siegerehrung konnte er nicht an Tamim bin Hamad Al Thani vorbeidribbeln.

Bevor der argentinische Fußballgott auch nur irgendwas sagen konnte, streifte ihm der Emir von Katar gemeinsam mit dem mächtigsten Mann im Weltfußball, dem Weltverbandspräsidenten Gianni Infantino, einen Bischt über sein argentinisches Trikot.

Messi schien weniger davon angetan zu sein, dass sie ihm im größten Augenblick seiner Karriere das traditionelle Übergewand des WM-Gastgebers überstülpten.

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Die Empörungsschreie folgten prompt auf allen Kanälen. Von Instrumentalisierung, einer beschämenden Situation war die Rede. Und, und, und. Dabei war die Aktion letztlich nur konsequent.

Auch Messi ist Profiteur des seelenlosen Geschäfts

Der Arbeitgeber Messis hatte seinem von ihm teuer bezahlten Angestellten in diesem Moment demonstriert, wem er zu großen Teilen seinen Reichtum zu verdanken hat. Messis Arbeitgeber Paris Saint-Germain (PSG) gehört zu 100 Prozent der von Tamim bin Hamad Al Thani gegründeten Firma Oryx Qatar Sport Investments, Tochterfirma der Qatar Investment Authority.

Der ganze Profifußball ist durchkapitalisiert. Deshalb heißt es auch „Profi-“. Einfach mal gedanklich und verbal die Trennung vom Sport vornehmen. Dann bleibt das übrig, was es ist: Geschäft.

Schreibt Community-Mitglied DerDilettant

Die Siegerehrung bei der WM hat noch einmal belegt, wo der Hase im Männer-Weltprofifußballgeschäft herläuft, wer das alles bezahlt und damit bestimmt. Solch eine Farce – wenn es denn für Messi eine war – muss er ertragen. Denn auch er ist Profiteur des größtenteils seelenlosen Geschäfts. Insofern darf sich niemand wundern.

Katar hat über die Jahre 1,5 Milliarden Euro in das Pariser Fußballkonstrukt gejubelt und das Unternehmen PSG auf Rang fünf der weltweit umsatzstärksten Fußballklubs aufsteigen lassen. Im gesamten europäischen Spitzenfußball ist das Emirat mit seinem Geld unterwegs und nun hat Katar auch die WM bezahlt.

Die Aktion bei der Siegerehrung hat noch einmal demonstriert, was für eine Veranstaltung das Turnier von auch Katar war.

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