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Überlegen aber nicht dominant. Bayern konnte nur 1-1 gegen Manchester United spielen.

© reuters

Kommentar zum FC Bayern: Prestige ändert die Psyche

FC Bayern war gegen Manchester United klar überlegen, konnte aber nicht gewinnen. Das wäre in einem normalen Ligaspiel nicht so gewesen, meint unser Autor. Ein Kommentar.

Es wird immer einige Fußballfans geben, die keine Lust auf die Champions League haben. Das kann man verstehen. Denn wo liegt der Reiz, wenn reiche Mannschaften gegen reiche Mannschaften immer wieder Duelle auf Augenhöhe spielen? Das Spiel von Old Trafford hat nun gezeigt, dass ein Duell auf Augenhöhe durchaus reizvoll sein kann. Ja, es müsste sogar das Vertrauen in den Elite-Fußball wieder stärken.

Eigentlich ist diese Bayern-Mannschaft doch so viel besser als Manchester United. Nicht nur am Ballbesitzanteil war das am Dienstag auf dem Platz zu sehen. Technisch hat Bayern seinen Gegner deklassiert. Die clevere und sehr gut umgesetzte Taktik von David Moyes hat den Deutschen Meister allerdings auch schwer eingeschränkt. Das, und die Tatsache, dass es ein Champions-League-Viertelfinale war. Wäre United in einem Ligaspiel gegen Bayern mit demselben Plan aufgelaufen, hätten die Engländer wahrscheinlich 0:3 verloren. Aber in diesem übergroßen Pokalwettbewerb ist alles anders. Für United geht es um die letzte Hoffnung, eine Horror-Saison zu retten. Der Traditionsklub hat in diesem ungleichen Duell nichts zu verlieren. Auch die größten Patrioten in England hatten auf ein 4:0 für Bayern getippt. Zum ersten Mal in dieser Saison konnte United überhaupt ohne Druck spielen, und deshalb zeigten die Spieler endlich ihr Potenzial, bewiesen, dass sie noch ein harter Gegner sein können. Der Druck lag allein auf den Bayern, für die das Viertelfinale nur Durchgangsstation sein soll.

Das Prestige des Wettbewerbs ändert die Psyche. Vor allem deshalb ist dieses Viertelfinale, ist die Champions League so einmalig spannend.

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